8 Tipps für glückliche Beziehungen – was macht sie aus?

• Was macht eine glückliche Beziehung aus?
• Fazit: Humor, Vertrauen und gegenseitige Akzeptanz sind wichtige Grundpfeiler einer glücklichen Beziehung
• Häufige Fragen zur glücklichen Beziehung
• Quellen

Langsam, aber eingespielt packen sie ihre Einkäufe auf das Kassenband. „Schau, ich habe noch ein Glas deiner Lieblingsmarmelade eingepackt“, sagt sie.

Er schenkt ihr ein strahlendes Lächeln. Bis sie an der Kasse dran sind, hält das ältere Pärchen Händchen. Es liebt sich und führt offenbar eine glückliche Beziehung.

Das ist nach einer so langen Partnerschaft aber nicht immer der Fall. Sich ungeliebt fühlen vom Partner ist eine Erfahrung, die viele Menschen einmal machen.

Am Anfang einer Beziehung, wenn beide auf der rosaroten Wolke Nummer Sieben schweben, mag die sprichwörtliche „Luft und Liebe“ noch ausreichen. Doch Zweisamkeit auf Knopfdruck gibt es leider nicht.

Jede Beziehung steht und fällt mit dem Engagement beider Partner. Folgende Tipps für eine glückliche Beziehung können zu einer glücklichen Partnerschaft beitragen.

Akzeptiert euch, so wie ihr seid

Denkst du, dass du deinen Partner ändern kannst? Weit gefehlt! Wie würdest du dich fühlen, wenn dein Partner ständig versuchen würde, dich zu verändern? Richtig: Unwohl, ungeliebt, nicht angenommen.

Der Charakter eines Menschen wird zum größten Teil schon in den ersten Lebensjahren geprägt – und zwar nachhaltig. Sich daran abzuarbeiten, den anderen umzuformen, ist zum Scheitern verurteilt.

Verliere dich auch nicht in Tagträumen, in denen nur dir ein Leben mit einer anderen Person vorstellst. Auch bei einer neuen Partnerin oder einem neuen Partner wirst du früher oder später Macken feststellen. Zu einer gesunden Beziehung gehört es, diese zu akzeptieren.

Tipp: Oftmals steigern wir uns in die negativen Seiten der Partnerin oder des Partners hinein und übersehen dabei die positiven. Falls die Zweifel einen überfallen, hilft es, eine Liste der glücklichen Momente oder der guten Eigenschaften des Partners zu machen, um gegenzusteuern.

Versuche auch, die Perspektive bzw. deine Einstellung zu wechseln: Kannst du an den Ecken und Kanten deiner Partnerin oder deines Partners vielleicht etwas Einzigartiges und Liebenswertes entdecken? Kannst du ihnen mit Humor begegnen?

Diese Dinge helfen, langfristig einen guten Umgang miteinander zu pflegen.

Bleibt euch selbst treu

Sich jemandem unterzuordnen oder im schlimmeren Fall, sich klein machen zu lassen, wird in keiner Beziehung auf Dauer gut gehen. Deshalb ist es wichtig, sich selbst treu zu bleiben, ein eigenständiges Leben zu führen und sich nicht von der Partnerin oder vom Partner abhängig zu machen.

Liebe braucht ein natürliches Wechselspiel von Nähe und Distanz, um Raum zum Wachsen zu schaffen. Und du kannst dich nur geliebt fühlen, wenn du dich selbst liebst.

Tipp: Behalte deine Interessen und Hobbys, die dir wichtig sind, auch in der Beziehung bei und vernachlässige deine eigenen Freunde nicht. Wenn beide Partner etwas unabhängig voneinander erleben, können sie sich gegenseitig bereichern. Das fördert die Neugier auf den anderen und hält die Beziehung frisch.

Setzt euch gemeinsame Ziele

Gemeinsame Ziele zu haben, ist eine starke Basis für eine glückliche Partnerschaft. Das gibt Sicherheit, weil beide Partner wissen, worauf sie sich einlassen und was sie erwarten können.

Je mehr Ziele und Träume ihr zusammen verwirklicht, desto besser ist es für eure gemeinsame Zukunft. Diese Erlebnisse können euch auch davor bewahren, in die Alltagsfalle zu tappen.

Tipp: Überlegt euch gemeinsam, welche kleinen oder großen Ziele ihr erreichen wollt. Das kann zum Beispiel ein großer Urlaub sein, ein kleiner Ausflug, die Familienplanung oder die Umgestaltung der gemeinsamen Wohnung.

Es geht dabei nicht um riesengroße Ziele. Schon das Erreichen gemeinsam gesteckter kleiner Ziele kann eure glückliche Beziehung weiter stärken.

Lasst die Leidenschaft nicht erlöschen

Auch körperliche Nähe ist wichtig, um eine Partnerschaft interessant und abwechslungsreich zu halten. Berührungen, Küsse und Umarmungen helfen nachweislich, die Liebe aufrechtzuerhalten.

Studien haben ergeben, dass Berührungen das Liebes- und Treuehormon Oxytocin freisetzen. Gleiches gilt für das Küssen und den Liebesakt selbst.

Eine befriedigende Sexualität ist selbst nach Jahren noch wichtig, weil sie Körper und Seele verbindet. Außerdem ist guter Sex meistens ein Indikator für eine harmonische Beziehung und eine Bestätigung des Paares als Einheit.

Intimität kann im Alter dabei anders sein als noch zu Beginn eurer Beziehung. Wichtig ist, dass ihr euch beide dabei wahrgenommen und geborgen fühlt.

Wenn das Sexleben träge wird, könnt ihr einmal versuchen, euch bewusst zum Liebesspiel zu verabreden. Das klingt zunächst etwas gezwungen, aber wenn sich beide darauf einlassen, kann man schnell in Fahrt kommen.

Eine Beziehung ohne Zärtlichkeit ist hingegen meist zum Scheitern verurteilt. Früher oder später fühlt man sich ungeliebt oder verliert das Interesse aneinander.

Tipp: Viele vergessen, dass es sehr wichtig ist, sich um die Partnerin oder den Partner zu bemühen. Sie oder er sollte spüren, dass er nach wie vor begehrenswert ist und geliebt wird.

Auf welche Art und Weise ihr das macht, bleibt euch überlassen. Spontane kleine Geschenke, Überraschungen und Liebesbekundungen halten die Beziehung lebendig.

Spielt keine Machtspiele

Ein konstruktiver Streit, bei dem beiden Parteien zu Wort kommen und gemeinsame Lösungen für Probleme gesucht werden, ist hin und wieder notwendig. Er ist auch viel besser, als alles in sich hineinzufressen und in Schweigen zu verfallen.

Jedoch sollte die Beziehung kein Schlachtfeld sein, auf dem sich Egos einen Schlagabtausch liefern. Es sollten auch keine Grenzen übertreten werden, so dass kein Respekt in der Beziehung herrscht.

Eine Beziehung sollte vielmehr ein Ort der Sicherheit und Geborgenheit sein, an den beide Partner gerne zurückkehren. Keiner von beiden sollte Angst vor dem haben, was möglicherweise kommen kann.

Tipp: Wenn du ein Bedürfnis hast oder dich etwas stört, sag es deinem Partner offen und ehrlich. Das erfordert oft ein Maß an Überwindung, ist aber letztlich auf Dauer sehr wertvoll für eine glückliche Beziehung.

Versucht gemeinsam eine Lösung oder einen Kompromiss zu finden. Je öfter du dich konstruktiv zu Wort meldest, desto entspannter und souveräner wirst du im Dialog mit deiner Partnerin oder deinem Partner.

Schenkt euch Vertrauen

Vertrauen ist ein wichtiges Fundament für eine glückliche Beziehung. Wir wissen so, dass unser Gegenüber da ist, wenn wir ihn oder sie brauchen. Das macht uns stärker, frei und selbstbewusster.

Manche sprechen dabei auch vom „Engelskreis“ als Gegenstück zum Teufelskreis. Je mehr Vertrauen wir schenken, desto mehr erhalten wir in einer glücklichen Beziehung zurück.

Wenn man sich ungeliebt fühlt vom Partner oder der Partnerin, ist es schwer, ihm oder ihr Vertrauen entgegenzubringen. Daher ist es entscheidend, sich die gegenseitige Zuneigung immer wieder zu zeigen.

Löst Konflikte gemeinsam

Werden Konflikte in Beziehungen nicht gelöst, können sie noch lange nach dem eigentlichen Ursprung weiterschwelen wie ein nicht gelöschtes Feuer. Dann brechen die Konflikte an Stellen auf, an welchen niemand damit gerechnet hat.

Das kann Vertrauen zerstören und zu Unverständnis beim Gegenüber führen. Deshalb ist es wichtig, dass du in einer Beziehung Konflikte nicht scheust.

Sollte es dich beispielsweise stören, dass es keine Zärtlichkeit mehr in der Beziehung gibt, solltest du das ansprechen. Das ist sicherlich nicht angenehm. Doch du wirst sehen, wenn ihr gemeinsam an einer Lösung von Konflikten arbeitet, wird euch das langfristig noch enger zusammenschweißen und eure glückliche Beziehung stärken.

Oft unterschätzt: Lacht miteinander

Ein wichtiges Merkmal glücklicher Beziehungen ist, dass man gemeinsam lachen kann. Dafür müsst ihr nicht genau denselben Humor teilen, doch es gibt meist täglich Situationen, die einen Lacher hervorrufen können. Wer dieses Lachen mit seinem Partner oder seiner Partnerin teilen kann, wird glücklicher sein. Außerdem: Lachen ist gesund.

Eine glückliche Beziehung ist kein Selbstläufer, sondern kontinuierliche Arbeit an sich selbst und an der Beziehung. Wenn ihr es schafft, euch gegenseitig Vertrauen und Respekt zu schenken, dabei die Intimität nicht zu kurz kommt und ihr auch gemeinsam lachen könnt, habt ihr schon einen großen Schritt zu einer glücklichen Beziehung gemacht.

1. To love and laugh: Testing actor-, partner-, and similarity effects of dispositions towards ridicule and being laughed at on relationship satisfaction; Kay Brauer, René T. Proyer
2. Familien-, Paar- und Erziehungsberatung