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Wie sag ich’s? 7 Coming-out-Tipps für LSBT*-Personen

Das Coming-out kann eine herausfordernde und emotionale Erfahrung sein. Unsere Tipps unterstützen dich dabei, diesen wichtigen Schritt selbstbewusst und sicher zu gehen. Erfahre, wie du dich optimal vorbereitest und welche Strategien dir helfen, offen zu deiner Identität zu stehen.

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Zwei Frauen halten Händchen

Die eigene sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität öffentlich zu machen, kostet viel Überwindung.

Viele Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans* (LSBT*)-Personen entscheiden sich dennoch für diesen Schritt. Nach dem Coming-out können sie ihre Identität offen leben, ohne das Gefühl zu haben, etwas verbergen zu müssen.

Wann das Coming-out stattfindet, ist von Person zu Person unterschiedlich. Die meisten LSBT*-Personen outen sich etwa mit dem Erreichen der Volljährigkeit.

Die 5 Phasen des Coming-outs

Der Coming-out-Prozess ist mehrstufig und kann teilweise mehrere Jahre oder Jahrzehnte dauern.

Im Laufe der Zeit wird sich eine Person darüber bewusst, dass ihre sexuelle Orientierung oder ihr Geschlecht nicht der heterosexuellen und cisgeschlechtlichen Norm entsprechen.

Für die Psyche und die mentale Gesundheit kann das sehr herausfordernd sein. In manchen Fällen führt das auch zu Einsamkeit oder Depressionen.

Man unterscheidet im Allgemeinen die folgenden Phasen:

Stufe Merkmale
Stufe 1: Das „Anderssein“ spüren LSBT*-Personen haben oft schon in ihrer Kindheit das Gefühl, „anders“ zu sein. Allerdings fehlen ihnen noch die Worte, um ihre Empfindungen zu beschreiben oder zu teilen. Das Aufwachsen in einer hetero- und cisnormativen Gesellschaft kann dazu führen, dass man sich nicht zugehörig fühlt und Schamgefühle entwickelt.
Stufe 2: Inneres Coming-out Das anfangs noch diffuse Gefühl des Andersseins wird nun konkreter. Beim inneren Coming-out erkennen LSBT*-Menschen, dass sie sich beispielsweise zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen oder sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren.
Stufe 3: Verdrängen und Abwehr Eine häufige Reaktion auf die Erkenntnis, nicht heterosexuell oder cisgeschlechtlich zu sein, ist ein Verdrängen der eigenen Gefühle. LSBT*-Personen versuchen zunächst oft, sich an die Normen der Gesellschaft anzupassen, anstatt ihre eigene innere Wahrheit zu leben.
Stufe 4: Selbstannahme Das Verstellen, das in der 3. Phase einsetzt, erzeugt langfristig einen großen Leidensdruck. Queere Menschen und trans*-Menschen wollen nicht länger eine Rolle spielen. Meist suchen sie in dieser Phase verstärkt Kontakt zu anderen queeren oder trans*-Personen und beginnen, über ein äußeres Coming-out nachzudenken.
Stufe 5: Äußeres Coming-out In dieser Phase wird die Selbsterkenntnis, queer oder trans* zu sein, auch mit dem Umfeld geteilt. Dieses Einweihen von Familie, Freundinnen und Freunden ist meist gemeint, wenn allgemein von einem Coming-out die Rede ist.

Die 5 Phasen des Coming-outs

7 Tipps, die dir dein Coming-out erleichtern

Ein gleichgeschlechtliches Paar umarmt sich, sie haben ein Regenbogen Tattoo am Arm

Nachdem du dich dafür entschieden hast, deinem Umfeld mitzuteilen, dass du queer oder trans* bist, stellt sich die Frage, wie du dein Coming-out am besten angehst.

Hierbei gibt es keinen richtigen oder falschen Weg. Du kannst Gespräche mit einzelnen Personen führen oder gleich die ganze Schulklasse und Familie informieren.

Lass dich dabei nicht unter Druck setzen. Höre unbedingt darauf, was sich für dich gut und richtig anfühlt.

Außerdem können dich die folgenden Coming-out-Tipps unterstützen:

 

1. Warte den richtigen Zeitpunkt ab

Das richtige Timing ist beim Coming-out besonders wichtig. Das Gespräch mit deiner Familie sollte nicht zwischen Tür und Angel stattfinden.

Warte stattdessen einen Moment ab, an dem alle Beteiligten ausreichend Zeit haben und gerade keine anderen Konflikte ausgetragen werden. So erhöhst du die Chance, dass dein Coming-out die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient.

 

2. Sei vorbereitet

Es kann hilfreich sein, sich mehrere mögliche Reaktionen auf dein Coming-out auszumalen. Was wirst du tun, wenn deine Eltern negativ reagieren?

Du kannst dir die Sätze, mit denen du dich outen möchtest, im Vorfeld auch schon zurechtlegen oder aufschreiben.

So stellst du sicher, dass du deine Botschaft wirklich auf den Punkt bringst, obwohl du im Moment des Coming-outs vielleicht nervös bist.

Es kann auch helfen, die Situation im Vorfeld schon einmal zu simulieren. Stell dir vor, der Moment deines Coming-outs wäre bereits gekommen und du müsstest mit deiner Familie sprechen.

Wie ein Schauspieler, der seinen Text übt, wiederholst du immer wieder deine Botschaft. Das geht zum Beispiel gut vor dem Spiegel. Du wirst schnell merken, wie du mit jeder Wiederholung immer selbstsicherer wirst.

 

3. Suche dir Verstärkung

Dein soziales Umfeld kann dich bei deinem Outing unterstützen. Oft ist es am leichtesten, zuerst einen engen Freund oder eine enge Freundin einzuweihen.

Suche dir am besten eine Person aus, bei der du sicher bist, dass sie nicht verständnislos oder abweisend auf dein Coming-out reagieren wird.

Eine erste positive Erfahrung beim Outing kann dir den nötigen Mut für weitere Coming-outs geben.

Du kannst die zuerst eingeweihte Person auch bitten, dich zu den weiteren Gesprächen mit deiner Familie und deinen Freunden zu begleiten.

So bist du nicht auf dich allein gestellt, falls dein restliches Umfeld dein Outing nicht gut aufnehmen sollte.

 

4. Am besten so früh wie möglich

Wenn du neue Menschen kennenlernst, kann es hilfreich sein, dich schon früh zu outen. So beugst du möglichen Missverständnissen vor.

Außerdem kannst du prüfen, ob die anderen Personen deine sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität akzeptieren.

Wenn die Reaktionen negativ ausfallen, hast du vermutlich selbst kein Interesse mehr daran, den Kontakt zu intensivieren, und kannst frühzeitig auf Abstand gehen.

 

5. Trenne dich von denen, die dich nicht akzeptieren

Vielleicht stellst du fest, dass andere ablehnend oder sogar respektlos auf dein Outing reagieren. Möglicherweise distanzieren sich auch alte Freunde und Bekannte von dir, nachdem du dich offen geoutet hast.

Manche Personen müssen deine Botschaft vielleicht erst einmal allein verarbeiten und sacken lassen. Daher solltest du versuchen, Verständnis zu zeigen, wenn ein Teil deines Umfelds nach deinem Coming-out auf Distanz geht.

Allerdings sollte nach einer Weile der Punkt kommen, an dem ihr miteinander sprecht und euch einander wieder annähert. Wenn die Funkstille hingegen weiterhin anhält, ist es besser, die betreffenden Personen ziehen zu lassen.

Das kann schmerzhaft sein, ist aber in einigen Fällen notwendig. Du verdienst Menschen in deinem Umfeld, die dich so akzeptieren, wie du bist!

 

6. Sei geduldig

Vor allem für Eltern kann das Coming-out eines Kindes herausfordernd sein. Vielleicht reagieren sie überrascht oder blocken das Thema sofort ab.

Viele Eltern sind stark von ihrem eigenen Aufwachsen geprägt und haben ein heteronormatives Weltbild verinnerlicht. Möglicherweise sind sie auch überfordert oder befürchten, dass ihr Wunsch, Großeltern zu werden, sich aufgrund deiner sexuellen Orientierung nicht erfüllen könnte.

Versuche dennoch, verständnisvoll und geduldig mit deiner Familie zu sein. Oft brauchen sie einfach Zeit, um dein Coming-out zu begreifen und sich an die neue Situation zu gewöhnen.

In vielen Fällen kann ein Coming-out die Eltern-Kind-Beziehung auch stärken. Deine Eltern lernen eine neue Facette an dir kennen und nehmen dich als eine erwachsene Person wahr, die für ihre eigenen Überzeugungen und Werte einsteht.

 

7. Coming-out im Nebensatz

Ein Coming-out ist ein lebenslanger Prozess. LSBT*-Personen müssen sich immer wieder aufs Neue fragen, in welchen Lebensbereichen und vor welchen Menschen sie sich outen möchten.

Allerdings muss das Outing nicht immer mit einer großen und lang geplanten Aussprache verbunden sein. Gerade, wenn du neue Personen kennenlernst, reicht oft schon ein Nebensatz aus.

Wenn du anderen zum Beispiel signalisieren möchtest, dass du schwul bist, geht das auch ohne große Worte. Ein kurzer Kommentar wie „Der ist ja süß!“ oder „Das hat mein Exfreund auch immer so gemacht“ genügt.

Viele LSBT*-Personen berichten, dass sie Outings als immer weniger belastend empfinden, je öfter sie ähnliche Situationen schon erlebt haben.

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Muss ich mich überhaupt outen?

Nein! Ob du dich outest oder nicht, bleibt ganz allein dir überlassen. Schließlich ist Sexualität etwas, das sich normalerweise im Privaten abspielt, und das du mit niemandem teilen musst, wenn du das nicht möchtest.

Allerdings empfinden viele LSBT*-Personen ihr Coming-out als eine große Befreiung. Danach kann man meist viel offener auftreten und trifft auch eher auf gleichgesinnte Menschen.

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Fazit: Trau dich, du selbst zu sein

Für viele LSBT*-Personen ist ihr Coming-out ein wichtiger Schritt. Aufgrund von Vorurteilen, die es leider nach wie vor in der Gesellschaft gibt, kann das Outing aber auch eine Herausforderung sein.

Oft braucht vor allem die Familie ausreichend Zeit, um ein Coming-out zu verarbeiten.

Dennoch lohnt es sich, dich deinem Umfeld mitzuteilen. Sobald andere von deiner sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität wissen, kannst du diese meist viel offener und befreiter leben.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Coming-out

Wann ist der beste Zeitpunkt für mein Coming-out?

Der perfekte Zeitpunkt für dein Coming-out ist dann, wenn du dich bereit und sicher fühlst. Es gibt keinen festen Plan – du bestimmst den Zeitpunkt! Wenn du dich unsicher fühlst, hol dir Unterstützung von Freunden oder Beratungsstellen, die dir helfen können.

Was mache ich, wenn mein Coming-out nicht so gut läuft?

Leider kann es passieren, dass nicht jeder begeistert ist. Aber das heißt nicht, dass du falsch bist. Bleib dir treu und such dir Unterstützung bei Freunden oder Online-Communities. Manchmal brauchen Menschen etwas Zeit, um sich an Neues zu gewöhnen.

Wie bereite ich mich auf die Reaktionen meiner Familie und Freunde vor?

Denk dir mögliche Reaktionen im Voraus aus und überleg dir, wie du damit umgehen willst. Schreib dir auf, was du sagen möchtest, und übe das Gespräch vor dem Spiegel oder mit einer vertrauten Person. So fühlst du dich sicherer, wenn es ernst wird.

Gibt es Beratungsstellen oder Organisationen, die mich beim Coming-out unterstützen?

Klar! Es gibt viele Organisationen, die dir helfen können. Zum Beispiel das Jugendnetzwerk Lambda, die Deutsche AIDS-Hilfe oder regionale LSBT*-Zentren. Die bieten oft kostenlose Beratung und Gruppentreffen an – super hilfreich!

Wie gehe ich mit meinen Ängsten und Unsicherheiten vor dem Coming-out um?

Ängste sind total normal. Sprich mit Freunden oder einem Therapeuten darüber. Auch Dinge wie Meditation oder Tagebuchschreiben können helfen, deinen Kopf frei zu bekommen. Mach dir klar: Du bist nicht allein, und es gibt viele, die dich unterstützen wollen.

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