Was tun bei Zeckenbiss oder Mückenstich? Erste Hilfe Tipps
Lästige Insektenstiche gehören zum Sommer wie Erdbeereis und Plansch-Vergnügen. Für die meisten Menschen sind Stiche zwar unangenehm, aber harmlos. Ärztlicher Rat ist gefragt für Allergiker und wenn Insekten gefährliche Krankheiten übertragen. Wir geben Tipps, was im Notfall zu tun ist, und erklären, welche Hausmittel gegen Brennen und Jucken helfen.
Wespen umkreisen deine kühle Limonade, Mücken summen am Badesee und Zecken lauern in Wäldern: Im Sommer kommen uns die stechenden und beißenden Tierchen gern zu nah. Wespen und Bienen stechen nur bei Gefahr, Mücken und Zecken sind dagegen auf unser Blut aus und immer auf der Suche nach Nachschub. Die Stiche jucken, brennen und schmerzen – sind aber meist harmlos. Insekten können aber auch Keime im Gepäck haben. Wenn sich der Stich entzündet, solltest du deshalb zum Arzt gehen. Gefährlich wird es auch, wenn du auf Bienen- und Wespenstiche allergisch reagierst.
Vorsicht bei Zecken
Sie können Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Wenn die Erkrankungen nicht erkannt oder behandelt werden, können sie schwerwiegende Folgen haben. Zecken warten im Gestrüpp, Unterholz oder auf hohen Gräsern auf ihre Opfer. Sie krallen sich auf der Haut fest und suchen sich dann eine warme, dünnhäutige Stelle wie Achselhöhlen, Kniekehlen, Leisten, am Hals oder hinter den Ohren. Oft sind sie winzig klein und werden deshalb übersehen. Lange Kleidung schützt.
Wie du Zeckenstiche vermeidest
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Bleib im Wald auf festen Wegen, meide Unterholz und hohes Gras.
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Zieh in Zeckengebieten feste Schuhe an.
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Trag auf Ausflügen lange Kleidung und zieh die Socken über die Hosenbeine – auch wenn es komisch aussieht. Wähl helle Farben, darauf lassen sich Zecken leichter entdecken.
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Reib dich und deinen Hund mit Schwarzkümmelöl ein, das hält die Zecken ab.
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Dusch nach dem Waldspaziergang und such den Körper sorgfältig ab.
Wenn du eine Zecke findest, entferne sie so schnell wie möglich. Denn je länger sie saugt, desto höher ist das Risiko, dass sie Krankheiten überträgt. Verwende eine Pinzette oder eine Zeckenkarte.
- Fasse die Zecke nahe der Haut an ihren Mundwerkzeugen – nicht am vollgesogenen Körper – und ziehe das Tier langsam und gerade heraus.
- Reinige und desinfiziere anschließend die Wunde. Zecken können Borreliose und FSME übertragen.
Als sicheres Anzeichen für eine Borreliose gilt die sogenannte Wanderröte, die sich häufig kreisförmig um die Stichstelle ausbreitet. Lasse eine Rötung von einem Arzt abklären. Die Wanderröte kann, muss aber nicht auftreten. Das Tückische an der Borreliose: "Diese Krankheit ist wie ein Chamäleon. Symptome können noch Jahre später auftreten, es gibt keinen typischen Krankheitsverlauf. Das macht die Diagnose so schwierig. Und auch Antibiotika wirken nicht immer", erklärt Lucia Janik, Expertin für Naturheilkunde bei der mkk.
Weitaus seltener tritt FSME auf. Die Krankheit kann einen sehr schweren Verlauf nehmen und endet schlimmstenfalls sogar tödlich. Betroffen sind laut Robert Koch-Institut vor allem Bayern und Baden-Württemberg, aber auch Gebiete in Hessen, Thüringen, Sachsen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Wenn du in den betroffenen Gebieten regelmäßig draußen bist oder eine Reise in den Süden planst, kannst du dich kostenfrei impfen lassen. Darüber hinaus sind neu hinzugekommen die Landkreise Görlitz, Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree und Spree-Neiße sowie die Stadtkreise Solingen und Chemnitz.
Mückenstiche: Bloß nicht kratzen
Am besten ist es natürlich, dass die Mücken dir erst gar nicht zu Leibe rücken. Hier unsere Tipps:
- Wasche dich, wenn du geschwitzt hast – Moskitos mögen Schweißgeruch.
- Füge Gurke auf deinen Speiseplan hinzu: Sie kühlt den Körper und wirkt geruchsneutralisierend.
- Pflanze im Garten oder auf dem Balkon kräftig duftende Pflanzen wie Eukalyptus, Basilikum, Lavendel oder Tomaten.
- Bringe Moskitonetze und Fliegengitter an den Fenstern an.
Und wenn du doch gestochen wurdest, gebe einen Tropfen Teebaumöl auf den Stich. Das Öl wirkt entzündungshemmend, der Juckreiz lässt nach. So lässt sich der laue Sommerabend ganz bald wieder genießen.
Bei Bienen und Wespen kühlen Kopf bewahren
Bienen und Wespen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Vermeide deshalb hektische und schnelle Bewegungen und bewahre stattdessen Ruhe – auch wenn es schwerfällt. Eltern sollten ihren Kindern nach dem Essen das Gesicht waschen, Wespen steuern gern Essensreste in den Mundwinkeln an. Du kannst auch versuchen, Bienen und Wespen in einen anderen Teil des Gartens zu locken: Stelle ein paar Tage ein Schälchen mit frisch aufgeschnittenem Obst an immer der gleichen Stelle auf. Wenn die Tiere gelernt haben, dass sie dort Nahrung finden, fliegen sie nur noch diesen Ort an, und du kannst beruhigt auf deiner Terrasse sitzen.
Und wenn ich doch gestochen werde?
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Wenn der Stachel noch drinsteckt, entferne ihn mit einer Pinzette oder notfalls mit dem Fingernagel. Sauge als erste Maßnahme das Gift aus oder drücke einen feuchten Zuckerwürfel auf die Wunde.
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Lege eine aufgeschnittene Zwiebel auf – der Juckreiz wird gemildert, die Schwellung lässt nach.
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Kühle mit Wasser, bei Stichen im Rachen lutsche Eiswürfel und rufe den Notarzt. Wenn die Schleimhäute anschwellen, droht Lebensgefahr.
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Wer nach einem Bienen- oder Wespenstich Kopfschmerzen, Atemnot oder Schwindel bekommt, sollte einen Arzt aufsuchen und eine mögliche Allergie abklären lassen. Bei einem schweren allergischen Schock bekommen Patienten Herzrasen und Blutdruckabfall, sie erbrechen sich oder verlieren das Bewusstsein. Ruf in diesem Fall sofort einen Notarzt.
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Etwa zwei Prozent der Bevölkerung leiden unter einer Insektengift-Allergie, die in Einzelfällen lebensbedrohlich sein kann. Betroffene sollten ihr Notfallset mit Kortison, Antihistaminika und Adrenalin immer dabeihaben.