Wie sinnvoll ist ein Öldispersionsbad? Die Therapie im Check
Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers. Sie ist ständigen Belastungen ausgesetzt und gilt für viele als Spiegel der Seele. In der anthroposophischen Medizin wurden Öldispersionsbäder entwickelt, um nicht nur die Regeneration der Haut zu unterstützen, sondern auch bei der Entspannung der Seele zu helfen.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Öldispersionsbad?
- Anwendungsgebiete für Öldispersionsbäder
- Kann ich ein Öldispersionsbad auch zuhause nehmen?
- Interview mit Sandra Schiller, Psychologin, Yogalehrerin und Expertin für Naturheilkunde
- Fazit: Öldispersionsbäder zur Unterstützung von Entspannung und zur Regeneration der Haut
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Was ist ein Öldispersionsbad?
Bei einem Öldispersionsbad handelt es sich um eine spezielle Badetherapie. Sie kommt aus der anthroposophischen Medizin und wurde in den 1930er-Jahren von Werner Junge entwickelt. Werner Junge hat für die Entwicklung der Dispersionsbäder Ideen von Rudolf Steiner aufgegriffen, dem Begründer der Anthroposophie.
Für Öldispersionsbäder werden ätherische Öle mithilfe einer speziellen Apparatur so fein zerstäubt, dass sich ein sehr feiner Ölfilm bildet, der sich um die Wassertropfen legt. Die Zerstäubung führt dazu, dass sich die Oberfläche des Öls vergrößert. Auf diese Weise scheinen die Öltröpfchen im Wasser zu schweben.
Bessere Regeneration und Pflege der Haut
Befürworterinnen und Befürworter der anthroposophischen Medizin sagen, dass die heilenden und pflegenden Inhaltsstoffe des Öls so noch intensiver wirken können. Es könne auf diese Weise die natürliche Schutzbarriere der Haut durchdringen und so zur besseren Regeneration und Pflege beitragen.
Der Effekt des Öldispersionsbades soll zusätzlich durch eine Behandlung unter dem Wasser mit Bürsten verstärkt werden, durch die sogenannte „Rhythmische Massage“.
Öldispersionsbäder sollen vielfältig eingesetzt werden können. Laut dem Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland wirken sie unter anderem bei den folgenden Beschwerden.
Anwendungsgebiete für Öldispersionsbäder
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Hautprobleme
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Mit Öldispersionsbädern sollen Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Hautallergien bei Stoffwechselerkrankungen und andere Allergien und Irritationen der Haut gelindert werden können.
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Rheumatische Beschwerden
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Durch das Öldispersionsbad kann die Versorgung des Körpers mit Wärme intensiviert werden. Auf diese Weise lassen sich rheumatische Beschwerden lindern.
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Verspannungen
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Die Behandlung soll Blockaden lockern und die allgemeine Entspannung fördern. Verspannungen treten zum Beispiel oft auf, wenn die körpereigene Wärmeorganisation gestört ist. Der wärmespeichernde Effekt des Bades soll noch viele Stunden nach dem Bad anhalten.
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Stress
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Die natürlichen ätherischen Öle pflegen nicht nur die Haut, sondern sprechen auch die Sinne an und tragen so zur Stressbewältigung bei. Falls du häufig gestresst bist, schau dir auch mal unsere Entspannungsübungen bei Stress an.
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Funktionsstörungen des Kreislaufs und der Atmung
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Öldispersionsbäder können bei Kreislauffunktionsstörungen unterstützend wirken, indem sie die Durchblutung fördern und zur Harmonisierung des Kreislaufsystems beitragen. Die Wärme des Bades in Kombination mit den fein verteilten Ölen kann helfen, die Blutzirkulation zu verbessern und somit Kreislaufbeschwerden zu lindern.
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Asthma bronchiale und Herzrhythmusstörungen
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Bei Asthma bronchiale oder Herzrhythmusstörungen können die Bäder eine beruhigende Wirkung auf das Atemsystem haben. Die warmen Dämpfe und die ätherischen Öle können dazu beitragen, die Atemwege zu entspannen und die Atmung zu erleichtern. Dies kann besonders bei Asthmaanfällen eine wohltuende und lindernde Wirkung haben.
Kann ich ein Öldispersionsbad auch zuhause nehmen?
Die Wirkung des Öldispersionsbads hängt von den verwendeten ätherischen Ölen ab. Je nachdem, welches Öl genutzt wird, können unterschiedliche Krankheiten angesprochen werden. Das Bad wird in der anthroposophischen Medizin vielseitig eingesetzt.
Wenn du dir die entsprechenden Geräte besorgst und die empfohlenen Öle verwendest, lässt sich ein Öldispersionsbad auch in der eigenen Badewanne nutzen. So kannst du regelmäßig Öldispersionsbäder nehmen und von den damit verbundenen Vorteilen profitieren.
Worauf sollte ich achten?
Wichtig ist, dass die verwendeten Öle auf deinen Hauttyp abgestimmt sind. Sonst kann es – je nach Inhaltsstoffen – zu allergischen Reaktionen kommen. Lass dich dazu am besten von einer Expertin oder einem Experten beraten.
Nimm vorher auch Kontakt zu deiner Hautärztin oder deinem Hautarzt auf und frage nach, wenn du an bestimmten Hautkrankheiten oder anderen gesundheitlichen Problemen wie Asthma bronchiale, vegetativen Funktionsstörungen des Kreislaufs oder Herzrhythmusstörungen leidest.
Die Bäder machen beweglicher und heben deutlich die Stimmung.
Interview mit Sandra Schiller, Psychologin, Yogalehrerin und Expertin für Naturheilkunde
Sandra Schiller leitet das Gesundhaus und Kurbad Josepha auf Gut Lilienfein im Südschwarzwald. Im Interview erklärt sie die positiven Effekte von Öldispersionsbädern.
Was unterscheidet ein Öldispersionsbad von einem gewöhnlichen Ölbad?
Im Öldispersionsbad erreichen wir eine Verbindung von Wasser und Öl – was man lange für ein Ding der Unmöglichkeit hielt. Dadurch, dass wir keinen Emulgator wie Sahne, Zitronensaft oder Ähnliches für eine gleichmäßige Vermischung brauchen, kann die Haut die im Öl enthaltenen Heilstoffe unverändert aufnehmen. Die Wirkung ist weit nachhaltiger und dauert länger an, obwohl wir nur fünf Milliliter Öl auf eine riesige Marmorbadewanne voller Wasser verwenden.
Dispersionsbadeöle gibt es von A bis Z – von Arnika bis Zitrone. Wie werden die eingesetzt?
Jedes Öl hat eine andere Wirkung. So gibt es Öle, die gut bei rheumatoiden Erkrankungen eingesetzt werden können, andere helfen bei Erschöpfungszuständen, bringen Abhilfe bei Infekten und Erkältungskrankheiten.
Wozu baden? Könnte man die heilenden Wirkstoffe der Pflanzen nicht einfach aus der Tasse trinken?
Natürlich können manche Heilstoffe auch innerlich eingesetzt werden. Allerdings sollte man die Haut als größtes Organ hierbei nicht unterschätzen. Wir brauchen keinen Umweg über die Verdauung zu gehen mit der Gefahr, dass wertvolle Stoffe durch Magensäure und Co. zersetzt werden. Der Vorteil der Öldispersionsbäder ist, dass sich klitzekleine Öltröpfchen im Wasser schwebend verteilen. Aufgrund der tausendfachen Oberflächenvergrößerung des Öls kann die Haut in einem Öldispersionsbad knapp dreimal mehr Inhaltsstoffe aufnehmen als in einem gewöhnlichen Ölbad.
Für wen sind Öldispersionsbäder besonders geeignet?
Derzeit empfehle ich den Einsatz des Öldispersionsbads bei Gelenkbeschwerden, bei rheumatoiden Krankheitsbildern und zur Aufbesserung des Allgemeinzustands.
Welche Rolle spielt die Zahl der Bäder?
Wir haben beobachtet, dass die Kurve der Verbesserung der Symptome sowie der Vitalität und Stimmung exponentiell nach oben steigt, das heißt: Je mehr Bäder, desto deutlicher und länger andauernd sind die Verbesserungen.
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Fazit: Öldispersionsbäder zur Unterstützung von Entspannung und zur Regeneration der Haut
Ein Öldispersionsbad kann Gelenkbeschwerden lindern und das Hautbild verbessern, wenn es regelmäßig durchgeführt wird. Darüber hinaus tust du aktiv etwas für deine Entspannung.
Es handelt sich hierbei jedoch um anthroposophische Medizin. Das bedeutet: Wissenschaftliche Belege über die Wirkung gibt es nicht oder nur wenige. Daher sind Öldispersionsbäder kein Ersatz zur traditionellen Medizin, sondern höchstens eine Ergänzung.