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Burnout behandeln: Effektive Wege zurück ins Leben

Du fühlst dich ausgebrannt, leer und gestresst? Was zeitweise normal ist, kann langfristig in einem Burnout enden. In diesem Ratgeber erfährst du, wie die Erschöpfung entsteht und an welchen Symptomen du sie erkennst. Außerdem verraten wir dir, wie man ein Burnout behandeln und vorbeugen kann.

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Was ist ein Burnout?

Ein Burnout ist ein Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung. Er wird oft durch anhaltenden Stress und Überlastung verursacht.

Erstmals erwähnt hat den Begriff der deutsch-amerikanische Psychologe und Psychoanalytiker Herbert Freudenberger. Seiner Definition zufolge ist ein Burnout „ein Zustand totaler Erschöpfung, der unter anderem mit Müdigkeit, Überforderung, Lustlosigkeit und körperlichen Beschwerden einhergeht“.

Zu den am häufigsten betroffenen Berufsgruppen zählen helfende Berufe wie zum Beispiel Pflege- und Lehrkräfte. Inzwischen weiß man jedoch: Ein Burnout kann jeden treffen.

An den Symptomen leiden Top-Managerinnen und -Manager ebenso wie Mütter oder Menschen ohne äußerlich erkennbaren Arbeitsstress. In den letzten Jahren gab es außerdem immer mehr Fälle von Burnout bei Jugendlichen und Kindern.

 

Eine Flamme, die keine Energie mehr zum Brennen hat

Aber was genau ist eigentlich ein Burnout? Der Begriff stammt vom englischen Verb „burn out“, was so viel wie „ausbrennen“ bedeutet.

Wie eine Flamme, die keine Energie mehr zum Brennen hat, fühlen sich die Betroffene körperlich und emotional extrem erschöpft. Das hat zur Folge, dass die Leistungsfähigkeit im Beruf sinkt und Betroffene im Allgemeinen große Schwierigkeiten haben, ihren Alltag zu bewältigen.

Typische Symptome eines Burnouts

Der Begriff „Burnout“ ist mittlerweile den meisten Menschen bekannt. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird damit eine psychische Erkrankung beschrieben, die mit andauernder Erschöpfung einhergeht.

Allerdings ist der Ausdruck, etwa im Vergleich zum Wort „Depression“, noch sehr jung. Daher gibt es weder eine etablierte medizinische Diagnose des Burnout-Syndroms noch eine offizielle Definition.

Wenn du typische Symptome eines Burnouts bei dir bemerkst, solltest du diese unbedingt ernst nehmen und möglichst frühzeitig gegensteuern. Erste mögliche Warnzeichen sind unter anderem:

  • Emotionale Erschöpfung: Wer an einem Burnout leidet, fühlt sich dem Alltag nicht mehr gewachsen. Durch die anhaltende Müdigkeit und Überforderung steigt das Bedürfnis nach Pausen und Erholung. Allerdings fällt es vielen Betroffenen schwer, zu entspannen und in ihrer Freizeit nicht an die Arbeit zu denken.
  • Erhöhte Reizbarkeit: Anhaltende Überforderung führt häufig dazu, dass man schneller gereizt ist und es an innerer Ausgeglichenheit und Resilienz fehlt.
  • Verminderte Leistungsfähigkeit: Aus mangelndem Antrieb haben Betroffene Schwierigkeiten damit, ihre Aufgaben souverän zu erledigen. Das kann sowohl berufliche Tätigkeiten als auch Verpflichtungen im Haushalt oder in der Familie betreffen.
  • Rückzug und Distanz: Burnout-Betroffene distanzieren sich häufig von ihren Kolleginnen und Kollegen. Auch im privaten Bereich ziehen sie sich oftmals von Familie und Freunden zurück.
  • Gefühl von innerer Leere: Motivation, Kreativität und Engagement nehmen immer stärker ab. Die Folge ist ein Verlust an Lebensfreude, häufig begleitet von Zynismus und Verzweiflung.
  • Körperliche Beschwerden: Auch körperliche Beschwerden, für die keine medizinischen Ursachen gefunden werden können, sind mögliche Hinweise auf ein Burnout. Betroffene klagen häufig über Kopf- und Rückenschmerzen, Tinnitus, Schwindel, Verdauungsbeschwerden und sexuelle Probleme.

Mögliche Gründe für ein Burnout

Für die Entstehung der Symptome gibt es viele mögliche Gründe. Oft ist es eine Mischung aus beruflichen und privaten Einflüssen, die das Burnout-Syndrom auslösen.

Ein Grund: Die moderne Arbeitswelt stellt immer höhere Ansprüche an die Beschäftigten. Eine hohe Arbeitsbelastung, ständige Erreichbarkeit und Erfolgsdruck können dazu führen, dass man sich langfristig überfordert und ausgebrannt fühlt.

Hinzu kommen bestimmte Aspekte der Persönlichkeit, die es wahrscheinlicher machen, an einem Burnout zu erkranken. Betroffenen fällt es oft schwer, klare Grenzen zu setzen und auch mal „Nein“ zu sagen, wenn die Arbeitsbelastung zu hoch wird.

Sie ignorieren die eigenen Bedürfnisse und arbeiten oft bis zur totalen Erschöpfung. Zu den typischen Persönlichkeitsmerkmalen von Burnout-Patienten zählen außerdem:

  • Hohe Ansprüche an sich selbst
  • Starke Identifikation mit der Arbeit
  • Hang zum Perfektionismus
  • Schwaches Selbstwertgefühl
  • Vermeidung von Konflikten und Risiken
  • Schwierigkeiten im Umgang mit Enttäuschung, Kritik und Misserfolg
  • Großes Bedürfnis nach Wertschätzung und Anerkennung

Die 7 Entwicklungsstufen des Burnout-Syndroms

Ein Burnout entwickelt sich häufig schleichend. Der Psychologe Dr. Mathias Burisch hat die Entstehung eines Burnouts in 7 Phasen unterteilt. Wichtig zu wissen: Nicht jeder, der von einem Burnout betroffen ist, durchläuft alle 7 Stadien.

Burnout-Phase Merkmale
Phase 1 Warnsymptome in der Anfangsphase: Extrem viel Engagement, Verleugnung der eigenen Bedürfnisse, Müdigkeit, Energiemangel
Phase 2 Reduziertes Engagement: Empathieverlust, Rückzug, Desinteresse an der Arbeit
Phase 3 Emotionale Reaktionen und Schuldzuweisungen: Hilflosigkeit, Selbstmitleid, Schulzuweisungen an andere Personen
Phase 4 Abbau: verminderte kognitive Leistungsfähigkeit, schlechte Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnisschwäche, Abnahme von Motivation und Kreativität
Phase 5 Verflachung: Desinteresse und sozialer Rückzug, Aufgeben von Hobbies
Phase 6 Psychosomatische Erkrankungen: zum Beispiel Schlafstörungen, Muskelverspannungen, Verdauungsbeschwerden, schwaches Immunsystem
Phase 7 Verzweiflung: Hoffnungslosigkeit, Gefühl der Sinnlosigkeit bis hin zu Suizidgedanken

Wie wird ein Burnout diagnostiziert?

In vielen Fällen dauert es lange, bis ein Burnout festgestellt wird. Das liegt vor allem daran, dass Burnout-Betroffenen ihre Erkrankung oft selbst nicht bewusst ist.

Stattdessen wenden sie sich oftmals wegen körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen an ihren Arzt oder an ihre Ärztin.

Nachdem körperliche Ursachen ausgeschlossen wurden, wird man in der Regel an eine Spezialeinrichtung überwiesen. In einem ausführlichen Gespräch und mit Hilfe von standardisierten Fragebögen versucht diese, die Beschwerden einzuordnen.

Diese umfassende Abklärung ist wichtig, weil sich etwa die Symptome von Burnout und Depression teilweise sehr stark ähneln. Nach der Burnout-Diagnose bespricht die Fachärztin oder der Facharzt mit der Patientin oder dem Patienten die weiteren Behandlungsschritte.

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Burnout-Behandlung: Therapien und Heilungsansätze

Um einen Burnout zu behandeln, gibt es keine Standard-Therapie. Stattdessen erstellen die Ärztinnen und Ärzte ein individuelles Behandlungskonzept.

Damit die Burnout-Therapie erfolgreich sein kann, ist es wichtig, dass die betroffene Person ihr Problem akzeptiert. Nachdem diese sich selbst eingestanden hat, dass sie an einem Burnout leidet, ist es sehr viel einfacher, den Weg der Heilung einzuschlagen.

 

Psychotherapie: Burnout behandeln mit Einzelgesprächen

Ein wichtiges Ziel der Psychotherapie ist es, gemeinsam mit der Therapeutin oder dem Therapeuten herauszufinden, was den Burnout ausgelöst hat. Außerdem schaut man auf die persönlichen Glaubenssätze.

Damit sind tief verwurzelte Überzeugungen und Einstellungen gemeint, die unser Denken und Verhalten beeinflussen. Diese Glaubenssätze können zum Beispiel den eigenen Perfektionismus oder das Gefühl, immer allen Erwartungen entsprechen zu müssen, betreffen.

Ebenfalls erarbeitet man in der Therapie Strategien, die dabei helfen, mit beruflichem Stress in Zukunft gesünder umzugehen.

Die Therapie kann sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden.

 

Kognitive Verhaltenstherapie: Burnout behandeln in der Gruppe

Bei der kognitiven Verhaltenstherapie wird Konflikt- und Stressbewältigung in konkreten Situationen geübt. Oft findet Verhaltenstherapie als Gruppentherapie statt. Hier können bestimmte Situationen simuliert und der Umgang damit trainiert werden.

Man lernt unter anderem, Bedürfnisse klar zu kommunizieren und deutliche Grenzen zu setzen. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann die Heilung zusätzlich unterstützen.

 

Entspannungsmethoden und Körpertherapie: Burnout vorbeugen durch gezielte Ruhephasen

Wenn sich die chronische Erschöpfung noch in der Anfangsphase befindet, können Entspannungsmethoden ausreichen, um dem Burnout vorzubeugen. Sie eignen sich zudem als therapiebegleitendes Hilfsmittel.

Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung helfen vielen Menschen dabei, den eigenen Körper besser kennenzulernen und Stress effektiver abzubauen.

Burnout vorbeugen: 5 Tipps zur Prävention

Viele von uns fühlen sich regelmäßig gestresst und überlastet. Wenn dieser Zustand zum Dauerstress wird, der über einen langen Zeitraum konstant anhält, ist es Zeit zu handeln.

Gerade für Menschen, die sehr viel arbeiten und einen stressigen Alltag haben, ist es wichtig, die Burnout-Prävention ernst zu nehmen. Folgende Tipps können dazu beitragen, der chronischen Überlastung vorzubeugen:

  1. Trenne zwischen „Work“ und „Life“: Die vielzitierte „Work-Life-Balance“ ist für burnout-gefährdete Menschen besonders wichtig. Achte darauf, dass es in deinem Leben ein gesundes Gleichgewicht zwischen Beruflichem und Privatem gibt und die beiden Bereiche sich möglichst nicht überschneiden.
  2. Plane feste Pausen ein: Deine Pausenzeiten solltest du mindestens ebenso diszipliniert einhalten wie deine Arbeitszeit. Nur so kannst du langfristig gesund und leistungsfähig bleiben und verhinderst ein „Ausbrennen“.
  3. Lerne, auch mal „Nein“ zu sagen: Grenzen zu setzen, fällt vielen Menschen schwer. Dabei ist es überhaupt nichts Schlimmes, um Unterstützung zu bitten, wenn du eine Aufgabe alleine nicht bewältigen kannst. Nur, wenn du deine Grenzen im Job klar kommunizierst, können auch deine Kolleginnen und Kollegen sich darauf einstellen und den Workload entsprechend verteilen.
  4. Identifiziere deine Bedürfnisse: Ein Überengagement im Beruf ist oft der Versuch, bestimmte Bedürfnisse wie soziale Anerkennung oder Reputation zu befriedigen. Andere Grundbedürfnisse wie Kreativität, soziale Kontakte oder ausreichend Bewegung kommen in vielen Berufen hingegen zu kurz. Mache dir bewusst, was deine persönlichen Bedürfnisse sind, und überlege, wie du sie im Beruf und im Privatleben erfüllen kannst.
  5. Gesunder Lebensstil: Es ist kein Geheimnis, dass eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf und einer ausgewogenen Ernährung einer der wesentlichsten Schlüssel für Zufriedenheit ist. Zudem kann regelmäßige Bewegung dabei helfen, Stress abzubauen und einem Burnout vorbeugen.

Fazit: Burnout behandeln ist möglich, kann aber lange dauern

Ein Burnout entsteht nicht von heute auf morgen, sondern meist schleichend über einen längeren Zeitraum. Oft erkennen Betroffene zunächst selbst nicht, woran sie leiden und wenden sich wegen eines körperlichen Symptoms an ihre Hausarztpraxis.

Ist die Burnout-Diagnose einmal gestellt, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Wichtig ist, die Bausteine der Therapie so zu wählen, dass sie die individuellen Lebensumstände und Bedürfnisse berücksichtigen.

Zudem kannst du selbst aktiv werden, um einen Burnout frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Sei achtsam und nimm typische erste Warnsignale wie eine erhöhte Reizbarkeit, langanhaltende Erschöpfung oder ein Gefühl innerer Leere unbedingt ernst.

Um einem Burnout vorzubeugen, solltest du vor allem auf eine gute Work-Life-Balance, die klare Kommunikation deiner Bedürfnisse und einen allgemein gesunden Lebensstil achten.

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Häufige Fragen zu Burnout

Wie lange dauert es, bis man sich von einem Burnout erholt?

Das ist ganz unterschiedlich. Manchen Menschen geht es nach ein paar Monaten besser, bei anderen dauert es länger. Wichtig ist, sich Zeit zu nehmen und Hilfe zu suchen.

Kann ein Burnout vollständig geheilt werden?

Ja, viele Menschen erholen sich komplett von einem Burnout. Es braucht oft Therapie, Veränderungen im Alltag und Unterstützung von Familie und Freunden. Achte auch danach gut auf dich, um Rückfälle zu vermeiden.

Was ist der Unterschied zwischen Burnout und Depression?

Burnout und Depression haben ähnliche Symptome wie Erschöpfung und Antriebslosigkeit. Der Unterschied liegt darin, dass Burnout oft durch zu viel Stress und Arbeit entsteht, während Depression viele verschiedene Ursachen haben kann. Eine genaue Diagnose vom Arzt ist wichtig.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Burnout-Prävention und -Behandlung?

Gesunde Ernährung ist wichtig, um sich besser zu fühlen. Sie kann helfen, dein Immunsystem zu stärken und dein Wohlbefinden zu verbessern. Es kann auch sinnvoll sein, sich von einer Ernährungsberaterin oder einem Ernährungsberater Tipps zu holen.

Kann Sport bei der Behandlung von Burnout helfen?

Ja, regelmäßiger Sport kann super helfen! Er baut Stress ab, macht gute Laune und hält dich fit. Aktivitäten wie Yoga, Wandern oder Schwimmen sind besonders gut, weil sie Körper und Geist entspannen.

Quellen

  1. Depressionen, Burnout und kognitive Defizite - Studien an Beschäftigten zum Einfluss arbeitsbezogener und individueller Determinanten; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) / Duke University Medical Center / Charite Universitätsmedizin Berlin / IfADo, Leibniz-Institut für Arbeitsforschung
  2. Understanding the burnout experience: recent research and its implications for psychiatry; Christina Maslach and Michael P. Leiter
  3. Burnout: A Review of Theory and Measurement; Sergio Edú-Valsania, Ana Laguía, and Juan A. Moriano
  4. Pross C. Burnout, vicarious traumatization, and its prevention. Torture 2006;16:1‐9.
  5. Maslach C, Leiter MP. The truth about burnout. San Francisco: Jossey‐Bass, 1997.
  6. Freudenberger HJ, Richelson G. Burn‐out: the high cost of high achievement. Garden City: Doubleday, 1980.
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