Was macht die Schilddrüse krank: Gründe und Abwehrtipps

Die Bedeutung der Schilddrüse für Körper und Psyche wird von vielen Menschen unterschätzt. Dabei ist das kleine Organ wichtig für die Hormonproduktion. Funktioniert es nicht, steigt das Risiko zu erkranken. Wir zeigen dir, woran du eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse erkennst.

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Die Schilddrüse übernimmt eine zentrale Rolle in deinem Körper

Die Schilddrüse (lat. Thyroidea) ist ein kleines Organ in Schmetterlingsform, das sich unterhalb des Kehlkopfes befindet. Ihren Namen hat die Drüse von ihrer Position. Sie liegt wie ein „Schild“ vor der Luftröhre.

Dort übernimmt die Thyroidea eine zentrale Rolle im Körper. Sie steuert viele Prozesse und produziert lebenswichtige Hormone, die für unseren Körper und unsere Psyche wichtig sind. So trägt sie also beispielsweise auch zur mentalen Gesundheit bei.

Die Schilddrüse produziert die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Diese regulieren Stoffwechselprozesse, unseren Kreislauf, das Wachstum sowie psychische Vorgänge. Erzeugt werden die Hormone aus Eiweiß und Jod.

Aber was macht die Schilddrüse krank?

Das können Ursachen einer Schilddrüsenerkrankung sein

  • Umwelteinflüsse: Verschiedene Umweltfaktoren, wie beispielsweise radioaktive Strahlung oder bestimmte Chemikalien können die Schilddrüse krank machen.
  • Jodmangel: Ein Mangel an Jod, einem wichtigen Bestandteil der Schilddrüsenhormone, kann zum Kropf (einer nicht normalen Vergrößerung des Organs) führen. Jodmangel ist mit die häufigste Ursache für Fehlfunktionen.
  • Autoimmunerkrankungen: Krankheiten wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow sind Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem die Schilddrüse angreift. Durch die chronische Entzündung können Knoten entstehen.
  • Erbanlagen: Viele Schilddrüsenerkrankungen können auch vererbt werden. Wenn also deine Mutter oder dein Vater bereits Probleme hatte, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass auch du an einer solchen Erkrankung leidest.
  • Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaft, Pubertät oder Wechseljahre können die Schilddrüsenfunktion beeinflussen. In diesen Lebensphasen stellt der Körper die Hormonproduktion um.
  • Medikamente und Therapien: Einige Medikamente oder Therapien, zum Beispiel zur Behandlung von Krebs, können die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen. In der Folge kann es zu Über- oder Unterfunktionen der Schilddrüse kommen.
  • Ernährungsgewohnheiten: Bestimmte Lebensmittel und Ernährungsgewohnheiten können die Funktion der Schilddrüse beeinflussen. Somit kannst du mit der Nahrungsaufnahme auch die Gesundheit des Organs steuern. Eine gesunde Ernährung trägt beispielsweise zu einer gesunden Funktion bei.

Auf die Frage, was macht die Schilddrüse krank, gibt es also mehrere Antworten. Unter anderem können verschiedene Erkrankungen zu einer Unter- wie auch einer Überfunktion der Schilddrüse führen.

5 Fragen an den Endokrinologen Christian Strasburger von der Charité Berlin über Erkrankungen, Therapien und Jodtabletten

Woran erkenne ich eine Schilddrüsenüberfunktion?

Die Schilddrüsenüberfunktion, auch Hyperthyreose genannt, führt bei einigen Betroffenen zu einer sogenannten „Struma“, einer vergrößerten Schilddrüse. Das Schilddrüsengewebe wächst dann an. Zysten in der Schilddrüse können zusätzlich zu heißen oder kalten Knoten führen.

Kommt es zu einem heißen Knoten, werden Schilddrüsenhormone unkontrolliert an den Körper abgegeben. Die Schilddrüse arbeitet dann über ihrem Limit, und der Stoffwechsel wird stark angekurbelt.

Du kannst das an folgenden Merkmalen feststellen:

  • starkes Schwitzen
  • hohe Hitzeempfindlichkeit
  • erhöhter Blutdruck mit Herzrasen
  • Unruhe, Nervosität
  • Reizbarkeit
  • Haarausfall
  • Durchfall
  • Konzentrationsschwäche
  • Gewichtsverlust

Allerdings müssen diese Symptome nicht unbedingt auf eine Überfunktion der Schilddrüse hindeuten. Bei Patientinnen und Patienten ab 50 zeigen sich bei einer Überfunktion häufig keine markanten Symptome.

Die Schilddrüse kontrollieren lassen

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du deine Schilddrüse regelmäßig kontrollieren lässt. Durch Bluttests kann die Konzentration der Schilddrüsenhormone im Körper genau bestimmt werden. So können Ärztinnen und Ärzte eine Über- oder Unterfunktionen frühzeitig erkennen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Ultraschalluntersuchung. Sie gibt Aufschluss über die Struktur und Größe des Organs. Außerdem ist sie gut geeignet, um Knoten oder Veränderungen zu erkennen.

Wie macht sich eine Schilddrüsenunterfunktion bemerkbar?

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion, auch Hypothyreose genannt, produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone. Die Unterfunktion wird meist durch entzündetes Schilddrüsengewebe hervorgerufen.

Das kann unter anderem durch Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis entstehen. Darüber hinaus kann es auch zu einer Unterfunktion kommen, wenn Schilddrüsengewebe entfernt wurde.

In der Folge kann sich eine Unterfunktion so bemerkbar machen:

  • Du bist sehr kälteempfindlich.
  • Du fröstelst oft.
  • Du nimmst zu.
  • Du bist antriebslos.
  • Du bist eher träge und langsam.
  • Du bist ständig müde und brauchst viel Schlaf.
  • Deine Haare fallen aus.
  • Du hast trockene Haut.

Bei einem Blutbild kann sich eine Schilddrüsenunterfunktion auch durch einen hohen Cholesterinspiegel bemerkbar machen. Das erhöhte Cholesterin wiederum birgt die Gefahr von Gefäßverkalkungen und erhöhtem Blutdruck.

Um eine Schilddrüsenunterfunktion zu erkennen, sind ebenfalls Blutuntersuchungen notwendig. Die Unterfunktion lässt sich mit Medikamenten gut behandeln.

Jod als wichtige Nahrungsergänzung für die Schilddrüse

Jodmangel ist eine häufige Ursache für Schilddrüsenerkrankungen. Hat dein Körper zu wenig Jod, kann sich die Schilddrüse vergrößern oder es bilden sich Knoten. Die gute Nachricht: Die so entstehenden Knoten sind nur in seltenen Fällen bösartig. Dennoch solltest du regelmäßig für ausreichende Jodzufuhr sorgen.

Es ist deshalb empfehlenswert, jodiertes Speisesalz zu essen und zu prüfen, ob du deinen Jodgehalt mit Jodid oder Nahrungsergänzungsmitteln erhöhen solltest. Dabei kann dir deine Hausärztin oder dein Hausarzt helfen. Nimm keine Nahrungsergänzungsmittel, ohne das vorher ärztlich abzuklären.

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Fazit: Früherkennung ist wichtig

Hast du einen Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung, solltest du frühzeitig eine Arztpraxis aufsuchen. Deine Hausärztin oder dein Hausarzt ist hier die erste Anlaufstelle. Sie oder er kann dich zu Spezialisten überweisen, einer Endokrinologin oder einem Endokrinologen.

Werden Erkrankungen der Schilddrüse früh erkannt, sind sie gut behandelbar.

Wir als Krankenkasse sind auch für dich da, wenn du Fragen rund um deine Schilddrüse hast und nach Behandlungsmöglichkeiten suchst.

Häufige Fragen zu Schilddrüsenerkrankungen

Quellen

  1. Schilddrüsenerkrankungen in der Schwangerschaft; Deutsches Schilddrüsenzentrum, Prof. Dr. med. Hans Udo Zieren
  2. Reduction of thyroid nodule volume by levothyroxine and iodine alone and in combination: a randomized, placebo-controlled trial; M Grussendorf, C Reiners, R Paschke, K Wegscheider; LISA Investigators
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