Sommergrippe – Symptome, Ursachen und was wirklich hilft
Sonne, Freibad, laue Nächte – und plötzlich liegt man flach: Die sogenannte Sommergrippe trifft viele völlig unerwartet. Denn wer denkt schon bei 30 Grad an Husten, Schnupfen und Fieber? Tatsächlich ist die Sommergrippe alles andere als ein Mythos – sie kommt nur anders daher als die klassische Wintererkältung.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Sommergrippe?
- Sommergrippe vs. echte Grippe vs. Erkältung – wo liegt der Unterschied?
- Typische Symptome der Sommergrippe
- Ursachen und Übertragungswege
- So schützt du dich vor der Sommergrippe
- Behandlung: Was hilft wirklich bei Sommergrippe?
- Wann sollte man zum Arzt gehen?
- Sommergrippe bei Kindern – worauf Eltern achten sollten
- FAQ – Häufige Fragen zur Grippe im Sommer
Was ist eine Sommergrippe?
Während die klassische Grippe eher in der kalten Jahreszeit auftritt, handelt es sich bei der Sommergrippe um eine leichtere Infektion der oberen Atemwege. Sie schlägt – wie der Name schon sagt – in den warmen Monaten zu. Wie viele andere grippale Infekte auch, wird sie von Viren verursacht und verläuft in der Regel harmlos.
Relevanz in Zahlen:
- Laut dem Robert Koch-Institut treten bis zu 20 % der Infekte zwischen Juni und September auf.
- Besonders häufig betroffen sind junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren.
Sommergrippe vs. echte Grippe vs. Erkältung – wo liegt der Unterschied?
Die Begriffe werden oft durcheinandergebracht – Zeit für eine klare Abgrenzung:
Merkmal | Sommergrippe | Echte Grippe (Influenza) | Erkältung |
---|---|---|---|
Auslöser | Viren (z. B. Enteroviren) | Influenzaviren | Rhinoviren, Adenoviren u. a. |
Verlauf | mild | plötzlich, heftig | schleichend |
Fieber | möglich, selten hohes Fieber | häufig hohes Fieber | selten |
Dauer | 3–5 Tage | 7–14 Tage | 5–7 Tage |
Behandlung | symptomatisch | ggf. antivirale Medikamente | symptomatisch |
Typische Symptome der Sommergrippe
Die Symptome einer Sommergrippe ähneln denen einer normalen Erkältung – nur eben zu einer ungewöhnlichen Jahreszeit. Besonders häufig treten auf:
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Laufende Nase
- Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
- Reizhusten
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Leichtes bis hohes Fieber (in Einzelfällen)
- Verdauungsprobleme, da manche Erreger sich im Darm vermehren
Oft verläuft die Infektion mit einem milden Verlauf. Doch wer sie ignoriert, riskiert eine Verschlimmerung.
Wichtig: Die Einnahme von Antibiotika hilft nur bei bakteriellen Infektionen – bei einer virenbedingten Sommergrippe bringen Antibiotika nichts.
Ursachen und Übertragungswege
Die Erkältung im Sommer wird durch verschiedene Viren verursacht – häufig durch Entero- oder Adenoviren. Diese Viren sind besonders robust und fühlen sich in warmer Umgebung wohl.
Häufige Auslöser:
- Klimatisierte Räume: Der ständige Wechsel zwischen Hitze draußen und Kälte drinnen reizt die Schleimhäute und macht sie anfällig.
- Feuchte Badebekleidung: Wer nach dem Schwimmen zu lange in nasser Kleidung bleibt, riskiert eine Unterkühlung und schwächt damit sein Immunsystem.
- Große Menschenansammlungen: Festivals, Partys, Reisen – im Sommer ist man meist sozial aktiver als in der kalten Jahreszeit. Das erhöht das Ansteckungsrisiko.
- Schwaches Immunsystem durch zu wenig Schlaf, Stress oder unausgewogene Ernährung.
So schützt du dich vor der Sommergrippe
Ein starkes Immunsystem ist die beste Verteidigung. Diese Maßnahmen helfen, einer Sommergrippe vorzubeugen:
Präventionstipps:
- Schleimhäute feucht halten: Viel trinken (am besten Wasser und Kräutertees).
- Frische Luft nutzen: Regelmäßiges Lüften und Bewegung draußen stärken das Immunsystem.
- Frisches Obst und Gemüse essen: idealerweise saisonal und regional.
- Wechselduschen und Sauna fördern die Abwehrkräfte.
- In klimatisierten Räumen nicht direkt unter dem Luftstrom sitzen.
Behandlung: Was hilft wirklich bei Sommergrippe?
Da die Sommergrippe meist von Viren verursacht wird, hilft vor allem eines: Geduld und symptomatische Behandlung.
Hausmittel und Tipps:
- Bettruhe und Schlaf zur Regeneration. Erfahre hier mehr über einen gesunden Schlaf.
- Inhalationen mit Salzwasser oder Kamille.
- Nasenduschen bei laufender Nase.
- Leichte Kost und viel frisches Obst.
Was ist mit Antibiotika?
Antibiotika helfen nicht bei viralen Infekten. Sie wirken nur bei bakteriellen Infektionen, also wenn sich beispielsweise eine bakterielle Superinfektion entwickelt.
Eine Einnahme von Antibiotika ist also nur dann sinnvoll, wenn von der Ärztin oder vom Arzt eine bakterielle Infektion festgestellt wurde. Antibiotika können Bakterien abtöten – gegen Viren sind sie jedoch wirkungslos.
Achtung: Eine unsachgemäße Einnahme kann die Wirkung von Antibiotika bei bakteriellen Infektionen schwächen!
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Meist ist keine ärztliche Behandlung notwendig. In bestimmten Fällen solltest du aber ärztlichen Rat einholen:
- Hohes Fieber (über 39,5 Grad)
- Starke Kopf- und Gliederschmerzen
- Atemnot oder Herzrasen
- Verdacht auf bakterielle Infektion (zum Beispiel eitriger Husten, starke Halsentzündung)
Gerade bei Vorerkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem kann eine eigentlich harmlose Sommergrippe gefährlich werden.
Sommergrippe bei Kindern – worauf Eltern achten sollten
Kinder stecken sich besonders leicht an – sei es im Kindergarten, im Freibad oder auf dem Spielplatz. Bei ihnen zeigen sich oft zusätzliche Symptome wie Magen-Darm-Beschwerden, weil manche Viren sich im Darm vermehren.
Was Eltern tun können:
- Kind viel trinken lassen
- Leichte Kost anbieten
- Auf ausreichenden Schlaf achten
- Temperatur regelmäßig kontrollieren
- Bei hohem Fieber oder längerem Krankheitsverlauf zum Kinderarzt gehen
FAQ – Häufige Fragen zur Grippe im Sommer
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Ist die Sommergrippe ansteckend?
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Ja, sie wird wie andere virale Infekte über Tröpfcheninfektion oder Schmierinfektion übertragen.
- Tröpfcheninfektion: Beim Husten, Niesen oder Sprechen gelangen winzige Tröpfchen mit Viren in die Luft – diese können von anderen Personen eingeatmet werden.
- Schmierinfektion: Hierbei gelangen Erreger über verunreinigte Oberflächen (zum Beispiel Türklinken, Handläufe) an die Hände und dann über Mund, Nase oder Augen in den Körper.
Deshalb ist gründliches Händewaschen und das Vermeiden von engem Kontakt mit Erkrankten besonders wichtig, um sich zu schützen.
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Warum helfen Antibiotika nicht gegen Erkältungen?
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Erkältungskrankheiten wie auch die Grippe sind Virusinfektionen. Gegen Viren sind Antibiotika machtlos.
Das liegt daran, dass Antibiotika in den Stoffwechsel der Bakterien eingreifen. Viren hingegen haben gar keinen eigenen Stoffwechsel. Sie nutzen ihren Wirt für die Vermehrung, also die Zellen, die sie befallen. Deshalb bieten sie den Antibiotika deshalb keinen Angriffspunkt.
Kommt es allerdings im Laufe einer Erkältungskrankheit zu einer zusätzlichen Infektion mit Bakterien, kann es nötig werden, dass die Ärztin oder der Arzt ein Antibiotikum verschreibt.
Medizinerinnen und Mediziner nennen das Superinfektion. Typische Beispiele hierfür sind der eitrige Schnupfen, die Nasennebenhöhlen-Vereiterung nach einem Schnupfen oder Halsschmerzen mit hohem Fieber und eitrigem Auswurf.
Sind Bakterien beteiligt, handelt es sich meist um Streptokokken, die schwere Folgeschäden verursachen können, zum Beispiel am Herzen oder den Nieren.
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Wie sollten Antibiotika richtig eingenommen werden?
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Ein Antibiotikum sollte immer genau so lange genommen werden, wie die Ärztin oder der Arzt es verschrieben hat. Auch die Zeitintervalle über den Tag hinweg müssen strikt eingehalten werden, damit das Level der Wirkstoffe im Körper nicht absinkt. Notfalls muss sich die Betroffene oder der Betroffene auch in der Nacht den Wecker stellen.
Antibiotika sollten mit Wasser eingenommen werden, denn Milch oder andere Getränke könnten die Wirkung beeinflussen. Wer zusätzlich andere Medikamente einnimmt, sollte beim Arzt oder Apotheker wegen möglicher Wechselwirkungen nachfragen. Angebrochene Packungen sollten nicht im Haushalt aufbewahrt werden, damit auf gar keinen Fall irgendwelche Rest-Antibiotika eigenmächtig eingenommen werden können.
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Kann man Antibiotika gegen Fieber einnehmen?
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Nein – Fieber wird meist durch Viren verursacht. Antibiotika helfen nur bei bakteriellen Ursachen. Gegen Fieber helfen fiebersenkende Mittel oder Hausmittel wie Wadenwickel.
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Was tun bei Erkältung im Sommer?
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Ausruhen, viel trinken, Schleimhäute feucht halten – auch wenn das Wetter nach Strand ruft.
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Wie lange dauert die Sommergrippe?
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In der Regel 3 bis 5 Tage – bei gutem Immunsystem oft mit mildem Verlauf.
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Kann man Sommergrippe vorbeugen?
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Ja – mit einer gesunden Lebensweise, Hygiene und dem Vermeiden von Zugluft und nasskalter Kleidung.