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Sind Impfungen gefährlich?

Sind Kinderkrankheiten halb so wild – oder sollte man ihnen konsequent vorbeugen? Viele Eltern fühlen sich verunsichert. Während Experten zu möglichst lückenlosem Impfschutz raten, halten Skeptiker viele Impfungen für überflüssig oder sogar schädlich.

"Kinder müssen Krankheiten einfach mal durchmachen" – so denkt jeder zweite Bundesbürger laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Nielsen im Auftrag des Bundesverbandes der Arzneimittelhersteller (BAH). Es stimmt, dass das Immunsystem üben muss, um gegen den Angriff von Krankheitserregern gewappnet zu sein.

In den ersten Jahren übt das Immunsystem regelmäßig, es wehrt sich gegen Schnupfen, Erkältungen und Magen-Darm-Infektionen. Kinder bis zum vierten Lebensjahr sind besonders oft von (Atemwegs-) Infekten betroffen. In dieser Zeit gelten bis zu zehn Infekte der Atemwege pro Jahr als normal.

Eltern müssen abwägen

Ärztin untersucht ein Baby

Ein Drittel der Bundesbürger ist zudem überzeugt, dass Impfungen das Immunsystem von Kindern überlasten. Diese Auffassung vertreten auch manche Ärzte und Heilpraktiker. Sie halten es für bedenklich, Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten zu impfen, weil ihr Immunsystem noch nicht ausreichend aufgebaut ist. Es sei nicht absehbar, wie die Kleinen auf die Impfungen reagieren. Für ältere Kinder bestehe diese Gefahr nicht mehr.

Das Robert Koch-Institut hält dagegen, dass gerade Säuglinge von bestimmten Infektionen viel schwerer betroffen sind als ältere Kinder. Klassisches Beispiel ist der Keuchhusten. Dabei kommt es in rund einem Viertel der Fälle zu Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Atemstillständen, wenn das erkrankte Kind jünger als sechs Monate ist. Viele Eltern reagieren angesichts der widersprüchlichen Meinungen ratlos. Wann ist der richtige Zeitpunkt für Impfungen? Welche sind wirklich sinnvoll für das Kind? Wie sicher sind Impfstoffe?

Ein Restrisiko bleibt

Eine Impfung ist nie völlig risikofrei. Sogenannte Lebendimpfstoffe, wie sie gegen Masern, Mumps und Röteln eingesetzt werden, enthalten abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger. Im schlimmsten – wenn auch extrem seltenen – Fall können diese mutieren und eine echte Infektion auslösen. Heute kommen jedoch zunehmend gentechnisch produzierte Impfseren zum Einsatz. Sie enthalten nur einzelne Bestandteile des Erregers – genug, um die Bildung von Antikörpern anzuregen, aber zu wenig, um eine echte Erkrankung zu provozieren.

Kritiker warnen auch vor giftigen Zusatzstoffen in Impfseren wie Quecksilber, Aluminium, Chloroform und Formaldehyd. Diese Stoffe machen Impfstoffe haltbar und die darin enthaltenen Erreger unschädlich – sie schaden aber auch dem menschlichen Körper. Mit den heute gebräuchlichen Kombinationsimpfstoffen wird die Belastung reduziert, da die Zusatzstoffe nur einmal verabreicht werden müssen.

Reaktionen sind umstritten

Kind wird geimpft

Neue und gut verträgliche Impfstoffe sollen auch allergische Reaktionen vermindern, die beispielsweise durch Hühnereiweiß in Impfseren hervorgerufen werden können. Dass durch Impfungen allgemein die Häufigkeit von Allergien zugenommen hat, wie oft behauptet wird, ist wissenschaftlich jedoch nicht erwiesen.

Viele Eltern fürchten sich vor allem vor bleibenden geistigen oder körperlichen Behinderungen nach einer Impfung. Eine Masernimpfung zum Beispiel hat bei einem von einer Million Kindern eine Entzündung des Gehirns zur Folge, die zu bleibenden Hirnschäden führen oder sogar tödlich verlaufen kann. Allerdings, so das Robert-Koch-Institut, ist die Gefahr bleibender Schäden bei Kindern, die an Masern erkranken, tausendmal höher.

Relativ häufig dagegen kommt es zu Impfreaktionen wie Fieber, Rötung und Schwellung an der Einstichstelle. "Es handelt sich bei diesen Symptomen keineswegs um Komplikationen, sondern um harmlose Nebenwirkungen", erklärt Dr. Ursel Lindlbauer, Impfexpertin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte.

Impfmüdigkeit ist gefährlich

Oft ist zu hören, dass gegen die meisten Infektionskrankheiten heutzutage überhaupt nicht mehr geimpft werden müsse, weil sie besiegt seien. Doch das gilt nur, solange die Durchimpfungsrate relativ hoch bleibt – sinkt sie, können auch Krankheiten, die bei uns als ausgerottet galten, jederzeit wieder ausbrechen.

Experten raten noch aus einem weiteren Grund dazu, den Impfschutz nicht zu vernachlässigen:

Impfen: ja oder nein – das muss jeder eigenverantwortlich entscheiden. Eine Impfflicht besteht in Deutschland nicht. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin gibt Empfehlungen, die wir befürworten. Ihr Haus- und Kinderarzt wird Sie gern beraten, welcher Impfschutz für Sie und Ihre Familie richtig ist.

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