Augenyoga: Entspannung für die Augenmuskel
Nach einem langen Arbeitstag vor dem Bildschirm sind die Augen müde, das Bild verschwimmt und Kopfschmerzen sind programmiert. Durch gezielte Augenübungen kannst du Überanstrengung und Verspannungen vermeiden und langfristig deine Augengesundheit erhalten.
Ursachen für Belastung der Augen
Ständiges Starren ohne Pausen
Im Durchschnitt blinzelt der Mensch vier- bis sechsmal pro Minute. Lange Arbeitszeiten am Computer oder ständiges Scrollen auf dem Smartphone reduzieren jedoch die Lidschläge. Weniger Blinzeln führt zu Trockenheit und schneller Ermüdung.
Unnatürliche Belastung für die Augen
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass keine Schädigung der Netzhaut durch Blaulicht bei üblicher Beleuchtung am Arbeitsplatz auftritt. LED-Bildschirme und schlechte Beleuchtung können jedoch zu einer Überanstrengung der Augen führen.
Bewegungsmangel: Fehlende Abwechslung für den Blick
Unsere Augen sind darauf ausgelegt, sich ständig zu bewegen. Wer selten in die Ferne schaut oder im Freien ist, riskiert eine schwächere Sehfähigkeit.
Stress zeigt sich auch in den Augen
Psychische Belastung kann sich körperlich äußern – auch in Form von trockenen, übermüdeten Augen oder verschwommener Sicht.
Fehlhaltungen und Nackenverspannungen
Verspannungen der Kiefer- oder Nackenmuskulatur können sich auf die Augen auswirken, da diese Bereiche anatomisch miteinander verbunden sind. Verspannungen können sich auf die Augenmuskulatur übertragen und zu Beschwerden wie müden oder schmerzenden Augen führen.
5 Tipps für die Gesundheit deiner Augen

Augenyoga als Präventivmaßnahme
Ein Blick auf die Ursachen zeigt, dass viele mit unserem veränderten Lebensstil und dem ständigen Starren auf Bildschirme zusammenhängt. Um dagegen vorzugehen, können aktive Übungen helfen, die Augen zu entlasten.
Unsere Augenmuskeln brauchen genauso viel Aufmerksamkeit wie alle anderen Muskeln in unserem Körper. Durch regelmäßiges Augen-Yoga kannst du diese Muskeln gezielt stärken. Genau wie regelmäßiger Sport deinem Körper gut tut, beugt auch Augen-Yoga Problemen im Alter vor und sorgt dafür, dass deine Augen auch später noch gut funktionieren.
Die 6 besten Augenyoga-Übungen für entspannte Augen
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Blick in die Ferne
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Setze dich ans Fenster oder suche dir einen Punkt in der Ferne und lasse den Blick schweifen. Danach fokussiere für ein paar Sekunden einen nahen Punkt (zum Beispiel deine Fingerspitze) und wechsle wieder in die Ferne. Wiederhole diese Übung 5-10 Mal.
Effekt: Entspannt die Augenmuskeln und verbessert die Fokussierung.
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Links, rechts, oben, unten – Augenbewegungen
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Ohne den Kopf zu bewegen, schaue langsam so weit wie möglich nach links und dann nach rechts. Wiederhole das vier- bis fünfmal. Danach führst du die gleiche Übung mit der Blickrichtung nach oben und unten durch.
Effekt: Löst Verspannungen und trainiert die Augenmuskulatur.
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Die liegende Acht
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Stelle dir eine große liegende Acht vor und verfolge sie mit deinen Augen. Führe diese Bewegung in beide Richtungen viermal durch. Diese Übung lockert die Augenmuskulatur und verbessert die Koordination.
Effekt: Fördert die Beweglichkeit der Augen.
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Nah- und Fernfokus
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Halte einen Daumen auf Armlänge vor dein Gesicht. Fokussiere ihn und bringe ihn langsam zur Nasenspitze. Dann entfernst du ihn wieder, ohne den Blick abzuwenden. Atme dabei tief ein und aus. Zehn Wiederholungen helfen, die Sehkraft zu stabilisieren.
Effekt: Trainiert die Anpassungsfähigkeit des Auges
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Zwinkern nicht vergessen
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Bildschirmarbeit reduziert unsere Blinzelrate. Mache deshalb eine bewusste Übung daraus: Zwinkere schnell hintereinander zehnmal oder kneife abwechselnd das rechte und linke Auge zu. Das stimuliert die Tränenproduktion und entspannt die Augen.
Effekt: Befeuchtet die Augen und reduziert Trockenheit.
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Palmieren – die wärmende Entspannung
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Reibe deine Hände aneinander, bis sie warm sind. Lege sie dann sanft auf deine geschlossenen Augen. Spüre die Wärme und genieße die Dunkelheit für zwei bis drei Minuten. Diese einfache Technik beruhigt gestresste Augen sofort.
Effekt: Lockert die Augenpartie und entspannt die Nerven.
Augengesundheit ganzheitlich unterstützen
Neben den Übungen gibt es weitere Wege, deine Augengesundheit langfristig zu fördern.
Regelmäßige Pausen
Halte dich an die 20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf einen Punkt in 20 Metern Entfernung blicken. Diese kurze Auszeit hilft, die Augen zu entspannen und verringert die Belastung durch stundenlange Bildschirmarbeit.
Gesunde Ernährung
Lebensmittel, die reich an Vitamin A, C und E sind (beispielsweise Karotten, Beeren, Nüsse), unterstützen die Sehkraft und schützen vor altersbedingten Augenkrankheiten. Eine ausgewogene Ernährung sorgt zudem dafür, dass deine Augen mit den nötigen Nährstoffen versorgt werden, die sie für ihre tägliche Arbeit benötigen.
Ausreichend Schlaf
Mindestens 7 bis 8 Stunden Schlaf helfen den Augen, sich zu regenerieren und die Belastungen des Tages zu verarbeiten. Im Schlaf werden die Augen gereinigt, und die Regeneration des Sehapparats erfolgt, was für eine langfristige Gesundheit der Augen entscheidend ist. Erfahre hier mehr über gesunden Schlaf.
Gutes Raumklima
Ausreichend Luftfeuchtigkeit beugt trockenen Augen vor, besonders in klimatisierten oder beheizten Räumen. Um die Augen zu schonen, kann auch das regelmäßige Lüften des Raums und der Einsatz eines Luftbefeuchters hilfreich sein, um die Luftfeuchtigkeit im optimalen Bereich zu halten.
Bildschirmzeit reduzieren
Wenn du den ganzen Tag am Bildschirm arbeitest, vermeide es, in den Pausen oder nach der Arbeit zusätzlich aufs Handy zu schauen. Tipps, um Handysucht zu bekämpfen, findest du hier.
Augenyoga in den Alltag integrieren
Baue Augenyoga ganz einfach in deinen Alltag ein. Plane dir feste Zeiten, zum Beispiel morgens für einen frischen Start oder abends zum Runterkommen. Auch während der Arbeit kannst du kurze Pausen nutzen, um deine Augen zu entlasten. Mit kleinen Erinnerungen, wie Post-its, wirst du dranbleiben und profitierst langfristig von den Vorteilen.
Fazit: Mit einem klaren Blick in die Zukunft
Augenyoga ist eine einfache und effektive Methode, um die Augenmuskulatur gezielt zu entspannen und die Sehkraft langfristig zu erhalten. Gerade bei intensiver Bildschirmarbeit sind unsere Augen täglich stark gefordert.
Ursachen wie Bewegungsmangel, seltenes Blinzeln, schlechte Haltung oder psychischer Stress führen zu Überlastung, Trockenheit und Müdigkeit. Regelmäßige Augenübungen wie der Blick in die Ferne, die liegende Acht oder das Palmieren helfen dabei, diese Beschwerden zu lindern und Verspannungen zu lösen.
Besonders praktisch: Augenyoga lässt sich problemlos in den Alltag integrieren – ob in der kurzen Arbeitspause, am Morgen oder vor dem Schlafengehen. Ergänzend dazu spielen auch Schlaf, Ernährung, Raumklima und bewusster Medienkonsum eine zentrale Rolle für die Augengesundheit. Wer auf diese ganzheitliche Kombination setzt, kann Augenproblemen effektiv vorbeugen.
Häufig gestellte Fragen
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Was ist Augen-Yoga und wie funktioniert es?
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Augen-Yoga umfasst eine Reihe von Übungen, die speziell darauf abzielen, die Augenmuskeln zu entspannen und zu stärken. Durch gezielte Bewegungen, wie das Schwenken der Augen oder das Fokussieren auf verschiedene Entfernungen kannst du Verspannungen lösen und die Augengesundheit fördern.
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Wie oft sollte ich Augen-Yoga machen?
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Um die besten Ergebnisse zu erzielen, empfiehlt es sich, Augen-Yoga täglich zu praktizieren. Schon 5 bis 10 Minuten pro Tag können ausreichen, um Verspannungen zu lösen und die Augen zu entlasten. Du kannst die Übungen in deinen Alltag integrieren, etwa in kurzen Pausen während der Arbeit.
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Hilft Augen-Yoga wirklich bei trockenen Augen?
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Ja, Augen-Yoga kann helfen, die Tränenproduktion zu fördern und die Augen zu befeuchten. Durch Übungen, die den Augenmuskel entspannen, wird die Durchblutung verbessert, was zu einer besseren Feuchtigkeitsversorgung der Augen führt.
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Kann Augen-Yoga meine Sehkraft verbessern?
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Augen-Yoga kann nicht direkt die Sehkraft verbessern, aber es hilft, die Augenmuskeln zu stärken, was die Belastung durch langes Starren auf Bildschirme reduziert. Dadurch kannst du Augenmüdigkeit vorbeugen und deine Sehkraft langfristig erhalten.
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Ist Augen-Yoga auch für Menschen mit Brillen oder Kontaktlinsen geeignet?
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Ja, Augen-Yoga eignet sich für alle, unabhängig davon, ob du eine Brille oder Kontaktlinsen trägst. Es unterstützt die Entspannung der Augenmuskeln und hilft, die Augen vor zusätzlicher Belastung zu schützen, die durch Sehfehler entstehen kann.
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Wann sollte ich besser eine Augenärztin oder einen Arzt aufsuchen?
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Bei Vorerkrankungen wie Grünem oder Grauem Star, Netzhautablösungen oder Thrombosen ist es wichtig, ärztlichen Rat einzuholen.
Quellen
- Wie schädlich ist digitales Arbeiten für die Augen? Universitätsklinikum Freiburg
- Blaulichtschädigung der Augen-Netzhaut – Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse; Christoph Schierz, TU Ilmenau
- Wenn Stress aufs Auge schlägt. Forschung & Lehre
- Sehprobleme durch Verspannung: Augen und Rücken hängen zusammen; gesundheitsoptik.ch
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