Expertenrat für Asthmatiker
Das Ein- und Ausatmen geschieht für die meisten Menschen ganz leicht und selbstverständlich. Anders jedoch bei Asthmatikern: Verstopfte Atemwege, Atemnot und Hustenanfälle machen ihnen das Leben schwer. Eine ganze Reihe unterschiedlicher Ursachen und auslösender Faktoren können dafür verantwortlich sein. Vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind betroffen. Unsere Expertin beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Thema Asthma.
- Wo liegen die Ursachen für Asthma, sind sie bei jedem gleich?
Asthma bronchiale ist eine Erkrankung mit vielen Gesichtern. Während bei Patienten mit allergischem Asthma meist "äußerliche" Ursachen, wie Allergene, zu Beschwerden führen, ist das bei der "intrinsischen" Form nicht der Fall. Manche Patienten leiden unter einen "Anstrengungsasthma" und haben nur Beschwerden bei körperlicher Belastung. Aber auch bestimmte Medikamente, z.B. ASS, können ein Asthma auslösen. Den verschiedenen Unterformen ist gemeinsam, dass eine chronische Entzündung in den Atemwegen vorliegt und eine Verkrampfung der Muskulatur in den Bronchien auftritt. Das führt zu der für das Asthma typischen, anfallsartig auftretenden, pfeifenden Atmung.
- Ist Asthma heilbar?
Asthma kann zu den unterschiedlichsten Zeiten im Leben neu auftreten. Oft leiden schon kleine Kinder an Beschwerden. Ein Teil dieser Patienten verliert die Beschwerden bis zum Erwachsenenalter wieder, andere haben ihr Leben lang Probleme. Patienten, die in der Pubertät oder später erkranken, sind meist ein Leben lang betroffen. Auch wenn nicht immer Beschwerden vorliegen, gehen Wissenschaftler heute davon aus, dass in den meisten Fällen eine dauerhafte Entzündung vorliegt. Eine Heilung ist aufgrund der vielen unterschiedlichen Ursachen der Erkrankung bis heute nicht möglich. Allerdings kann die richtige Behandlung den Verlauf günstig beeinflussen und einem Großteil der Patienten ein fast uneingeschränktes Leben ermöglichen.
- Kann man Asthmaanfällen vorbeugen?
Behandelt man die Ursache, nämlich die Entzündung der Bronchien, kann man das Risiko eines Asthmaanfalls deutlich verringern. Hierfür stehen heute zahlreiche Medikamente zur Verfügung, wie zum Beispiel kortisonhaltige und atemwegserweiternde Medikamente zur Inhalation. Bei Patienten mit allergischem Asthma spielt die Vermeidung der auslösenden Allergene eine große Rolle. Auch eine spezifische Immuntherapie, durch die die Empfindlichkeit gegen bestimmte Allergene verringert wird, kann diesen Patienten helfen. Eine Reihe von neuen Medikamenten, sogenannte Biologika, werden zunehmend erfolgreich in der Asthmatherapie eingesetzt.
Die Expertin
Dr. med. Nicole Maison arbeitet als Ärztin in der Fachambulanz für Asthma und Allergien im Dr. von Haunerschen Kinderspital in München. Als Teil der Forschungsgruppe Asthma und Allergien der LMU München und des Deutschen Zentrums für Lungenforschung beschäftigt sie sich mit der Erforschung von Asthma im Kindesalter.
- Was kann ich selbst tun, um die Behandlung zu unterstützen und Symptome zu lindern?
Ein wichtiger Faktor ist die Vermeidung von schädlichen Einflüssen. Dazu zählt in erster Linie das Meiden aktiven und passiven Rauchens. Neben einer gesunden Lebensweise, spielt ein normales Körpergewicht eine wichtige Rolle, denn Übergewicht ist ein Risikofaktor für Asthma. Die richtige und regelmäßige Anwendung der verordneten Therapie ist ebenso wichtig wie regelmäßige Kontrollen beim Lungenfacharzt.
- Sport oder Haustiere – müssen Asthmatiker generell darauf verzichten?
Auf Sport müssen Asthmapatienten nicht verzichten. Im Gegenteil – Ausdauersport, oder die Teilnahme an Lungensportgruppen, haben einen positiven Effekt auf die Erkrankung. Patienten mit einem allergischen Asthma haben häufig eine Sensibilisierung gegen Tierhaare. Von Haustieren mit Fell muss in diesen Fällen unbedingt abgeraten werden.
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