Mission positiv: Schwanger werden nach Fehlgeburt
Der Weg nach einer Fehlgeburt ist voller Herausforderungen – vor allem, wenn der Wunsch nach einer erneuten Schwangerschaft Ängste und Zweifel auslöst. Damit du besser mit der Situation umgehen kannst, haben wir Vorschläge für den körperlichen und emotionalen Heilungsprozess.
Inhaltsverzeichnis
- Eine Fehlgeburt verarbeiten: Trauer zulassen und Heilung finden
- Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt: Wann ist es möglich?
- Step-by-step: Vorbereitung auf eine neue Schwangerschaft
- Umgang mit Ängsten
- Unterstützung in der Partnerschaft
- Was tun bei wiederholten Fehlgeburten?
- Neue Schwangerschaft nach der Fehlgeburt: Wie geht es jetzt weiter?
- FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten zu schwanger nach einer Fehlgeburt werden
- Fazit: Ein Neuanfang nach der Fehlgeburt
Ein ungeborenes Kind zu verlieren, ist ein schmerzhafter Einschnitt, der viele Fragen aufwirft. Wann ist es an der Zeit, wieder zu hoffen, und wie lässt sich die Angst vor einer weiteren Fehlgeburt überwinden? Dieser Artikel soll dir helfen, klarer zu sehen und dir den Mut für einen positiven Neustart geben.
Eine Fehlgeburt verarbeiten: Trauer zulassen und Heilung finden
Es sollte das schönste Erlebnis deines Lebens werden – doch plötzlich bleibt nur noch Schmerz. Etwa 10 bis 15 Prozent aller bestätigten Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt. Ein schwerer Verlust, der eine völlig neue Form der Trauer mit sich bringen kann. Erlaube dir, in deinem eigenen Tempo zu heilen.
Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt: Wann ist es möglich?
- Körperlich
Nach einer Fehlgeburt empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach zwei Jahren den nächsten Versuch zu starten. Diese Zeit brauche der Körper, um eine gute Versorgung des Fötus wieder herstellen zu können. Die Studie kommt aber auch zu dem Schluss, dass kein erhöhtes Risiko für eine weitere Fehlgeburt besteht, wenn Frauen schon nach einem halben Jahr wieder schwanger werden.
- Emotional
Neben der körperlichen Heilung, ist es wichtig, emotional wieder in Balance zu kommen. Der Trauerprozess nach einer Fehlgeburt ist individuell und dauert so lange, wie er dauert. Partner sollten sich nicht gegenseitig Druck machen und schon gar nicht auf Erwartungen aus dem Umfeld achten.
Emotionale Hilfe finden
Du bist nicht allein. Zahlreiche Organisationen und Netzwerke bieten praktische und emotionale Unterstützung:
Step-by-step: Den Körper nach einer Fehlgeburt auf eine erneute Schwangerschaft vorbereiten
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Gib Körper und Geist Zeit zur Heilung
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Setze auf sanfte, regelmäßige Bewegung wie Yoga, Spazierengehen oder Schwimmen. Vermeide intensive Sportarten, die den Körper zu sehr belasten könnten. Achte darauf, Stressfaktoren zu reduzieren und baue Entspannungstechniken wie Meditation, Achtsamkeit oder tiefes Atmen in deinen Alltag ein. Achte auf einen gesunden Lebensstil und verzichte nach Möglichkeit auf Alkohol und Nikotin.
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Hole ärztliche Unterstützung und Beratung ein
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Lass dich nach der Fehlgeburt ärztlich durchchecken. Eine Untersuchung von Gebärmutter, Eierstöcken und allgemeiner Gesundheit kann sicherstellen, dass keine körperlichen Ursachen vorliegen, die eine erneute Schwangerschaft erschweren könnten.
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Lass deinen Hormonhaushalt überprüfen
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Vereinbare einen Arzttermin, um deinen Hormonspiegel überprüfen zu lassen. Um schwanger zu werden, spielen mehrere Hormone eine entscheidende Rolle. Dazu zählen unter anderem das Folikelstimulierende Hormon (FSH), Östrogen und Progesteron. Du solltest auch die Schilddrüse untersuchen lassen, weil ihre Hormone einen wichtigen Part bei der Fortpflanzung spielt.
Fünf Schritte

Umgang mit Ängsten
Es ist normal, wenn du nach einer Fehlgeburt Angst vor einer neuen Schwangerschaft hast. Ein Mutmacher: Die meisten Frauen erleben nach einem Verlust später eine gesunde Schwangerschaft. Wenn dich dennoch Ängste überkommen, können folgende Impulse helfen:
- Achtsamkeitsübungen
- Meditation
- Austausch in Selbsthilfegruppen
- Therapeutische Unterstützung
- Mit der Partnerin oder dem Partner darüber sprechen
- Sport und Bewegung in der Natur
- Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen
- Tagebuchführen, um deine Gedanken zu sortieren
- Gesunder Lebensstil
Unterstützung in der Partnerschaft
Für die betroffene Person
Sei offen, deine Gefühle zu teilen. Es hilft, sich in dieser Zeit von deiner Partnerin oder deinem Partner unterstützen zu lassen, sei es durch Gespräche oder einfach durch gemeinsames Schweigen. Denke daran, dass auch die andere Person gerade einen Verlust erlitten hat.
Für die Partnerin oder den Partner
Wenn deine Partnerin oder dein Partner eine Fehlgeburt erlebt hat, ist es entscheidend, mit Geduld und Mitgefühl da zu sein. Höre aufmerksam zu, wenn er oder sie über die Trauer spricht, und lass der anderen Person Raum für den individuellen Heilungsprozess.
Was tun bei wiederholten Fehlgeburten?
Von wiederholten Fehlgeburten (habituelle Aborte) spricht man bei zwei oder drei Fehlgeburten hintereinander.
Häufigste Ursachen:
- Genetische Ursachen (zum Beispiel Chromosomenveränderungen)
- strukturelle Veränderungen im Chromosomensatz
Nach wiederholten Fehlgeburten wird eine genetische Diagnostik empfohlen.
Neue Schwangerschaft nach der Fehlgeburt: Wie geht es jetzt weiter?
Nach einer Fehlgeburt kann die Freude über eine neue Schwangerschaft von Ängsten begleitet sein. Suche frühzeitig Unterstützung bei einer Hebamme oder einer vertrauten Ärztin oder einem Arzt.
Die Hebammenhilfe wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten zu dem Thema Schwanger werden nach Fehlgeburt
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Wann tritt der Eisprung nach einer Fehlgeburt wieder auf?
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Der Eisprung kann in der Regel bereits zwei bis vier Wochen nach einer Fehlgeburt wieder eintreten, auch wenn der Zyklus in den ersten Monaten nach der Fehlgeburt unregelmäßig sein kann. Es ist wichtig, den Körper nach der Fehlgeburt zu beobachten und sich gegebenenfalls von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt beraten zu lassen.
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Wie lange sollte man nach einer Fehlgeburt warten, bevor man erneut schwanger wird?
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, nach einer Fehlgeburt mindestens sechs Monate zu warten, bevor man eine neue Schwangerschaft anstrebt. Einige Studien zeigen jedoch, dass eine Schwangerschaft innerhalb von zwölf Monaten nach einer Totgeburt ohne erhöhtes Risiko für Komplikationen sein kann.
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Wie kann ich meinen Körper auf eine erneute Schwangerschaft vorbereiten?
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Wichtige Schritte sind, sich ausgewogen zu ernähren, Stress zu vermeiden, auf Alkohol zu verzichten, regelmäßig Sport zu treiben und gegebenenfalls eine medizinische Untersuchung durchzuführen, um den Hormonhaushalt und die Gebärmutter zu überprüfen. Ein gesunder Lebensstil unterstützt die körperliche und emotionale Vorbereitung auf eine neue Schwangerschaft.
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Was kann ich tun, um meine Ängste vor einer erneuten Fehlgeburt zu verringern?
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Der Austausch mit deiner Partnerin oder deinem Partner, Freunden oder einer Therapeutin kann helfen, Ängste zu überwinden. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können ebenfalls dabei unterstützen, den emotionalen Stress zu verringern und zuversichtlicher in die Zukunft zu blicken.
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Ist es sicher, nach einer Fehlgeburt wieder schwanger zu werden?
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In den meisten Fällen können Frauen nach einer Fehlgeburt eine gesunde Schwangerschaft erleben. Es ist jedoch wichtig, dass du auf deinen Körper hörst, deine Ängste teilst und dich ärztlich beraten lässt, um sicherzustellen, dass keine gesundheitlichen Probleme vorliegen.
Fazit: Ein Neuanfang nach der Fehlgeburt
Eine Fehlgeburt ist ein weitreichender Verlust, der sowohl körperlich als auch emotional verarbeitet werden muss. Mit der richtigen Unterstützung, Geduld und Vorbereitung ist es den meisten Frauen möglich, wieder schwanger zu werden und ihr Mutterglück genießen zu können.
Weitere Informationen und Quellen
- Miscarriage and Subsequent Pregnancy Outcomes: A Prospective Cohort Study, Lancet, The., The Lancet, vol. 392, no. 10163, 2018, pp. 348–357.
- Interpregnancy interval and adverse pregnancy outcomes among pregnancies following miscarriages or induced abortions in Norway (2008–2016): A cohort study, Tessema GA, Håberg SE, Pereira G, Regan AK, Dunne J, Magnus MC (2022), PLoS Med 19(11): e1004129.
- Genetische Untersuchungen bei wiederholten Spontanaborten, Rudnik-Schöneborn, S., Swoboda, M. & Zschocke, J., Gynäkologe 51, 286–295 (2018).