Osteopathie & Schwangerschaft: Was werdende Mütter wissen sollten
Bist du schwanger und auf der Suche nach einer natürlichen Methode, um die typischen Beschwerden zu lindern? Osteopathie könnte die Antwort sein.
Inhaltsverzeichnis
- Eine Schwangerschaft ist oft anstrengend
- Die häufigsten Beschwerden bei Schwangeren
- Weniger Schmerzen in der Schwangerschaft
- Hilft Osteopathie in der Schwangerschaft wirklich?
- Worauf du bei der Auswahl eines Osteopathen achten solltest
- So unterstützen wir dich
- Fazit: Helfen sanfte Handbewegungen?
- Häufig gestellte Fragen zu Osteopathie in der Schwangerschaft
- Quellen
Eine Schwangerschaft ist oft anstrengend
Stell dir vor, du freust dich auf eine der größten Veränderungen in deinem Leben. Aber der Weg dorthin ist voller Herausforderungen. Rückenschmerzen. Verdauungsprobleme. Atembeschwerden. Sodbrennen.
Sollte diese Beschreibung auf dich zutreffen, findest du möglicherweise Hilfe in der Osteopathie.
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Die häufigsten Beschwerden bei Schwangeren
Im Laufe der rund 40 Wochen haben fast alle schwangeren Frauen mit Beschwerden zu kämpfen. Wir zeigen dir, was auf dich zukommen kann.
1. Trimester (Woche 1 bis 12): Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen
- Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen gehören zu den häufigsten Beschwerden im ersten Trimester. Dies ist auf die Hormonumstellung deines Körpers zurückzuführen, denn er bereitet sich langfristig auf die Geburt des Kindes vor.
- Die hormonellen Veränderungen können auch für Stimmungsschwankungen sorgen. Hier ist es wichtig, dass dein Partner oder deine Partnerin besonders sensibel mit dir umgeht.
- Viele Frauen fühlen sich außerdem zu Beginn der Schwangerschaft häufig müde und erschöpft.
2. Trimester (Woche 13 bis 26): Rückenschmerzen, Sodbrennen, Verdauungsprobleme, Nasenverstopfung
- Die Rückenschmerzen hängen vor allem mit der Gewichtszunahme zusammen. Im Durchschnitt nehmen Schwangere 10 bis 16 Kilogramm zu – fast nur am Bauch. Dadurch verlagert sich der Schwerpunkt deines Körpers. Um das Gleichgewicht zu halten, neigen viele schwangere Frauen dazu, sich nach hinten zu lehnen. Dies erhöht die Belastung der unteren Wirbelsäule und kann zu Schmerzen führen.
- Zudem machen Hormone den Beckenbodenbereich flexibler und die Bänder, Sehnen und Knorpel weicher. Auch das sorgt möglicherweise für Rückenschmerzen.
- Die wachsende Gebärmutter kann Druck auf deinen Magen ausüben und zu Sodbrennen und Verdauungsproblemen führen.
- Hormonelle Veränderungen können Schwellungen in den Nasenschleimhäuten verursachen. Diese sorgen unter Umständen für eine verstopfte Nase und gelegentliche Blutungen.
3. Trimester (Woche 27-40): Kurzatmigkeit, Schlafprobleme, häufiges Wasserlassen, Braxton-Hicks-Kontraktionen, Schwellungen in Händen und Füßen
- Die wachsende Gebärmutter kann Druck auf das Zwerchfell und die Lunge ausüben. Kurzatmigkeit ist die Folge.
- Dein immer größer werdender Bauch macht es möglicherweise schwierig, eine bequeme Schlafposition zu finden.
- Der Druck der Gebärmutter auf die Blase kann zu häufigem Wasserlassen führen.
- Bei einigen Schwangeren treten sogenannte Braxton-Hicks-Kontraktionen auf. Diese „Übungswehen“ bereiten die Gebärmutter auf die Geburt vor und sind normalerweise harmlos.
- Hormonelle Veränderungen und der Druck der Gebärmutter auf die umliegenden Blutgefäße (Venen) können zu Schwellungen in Händen und Füßen führen.
Gut zu wissen: In der Regel sind die genannten Beschwerden unbedenklich. Mithilfe der Osteopathie für Schwangere kannst du sie häufig abmildern. Solltest du allerdings unsicher sein, ob deine Beschwerden tatsächlich harmlos sind, solltest du deine Ärztin, deinen Arzt oder deine Hebamme fragen.
Weniger Schmerzen in der Schwangerschaft
Während einer Schwangerschaft werden Mutter und Kind immer mehr zu einer Einheit. Geht es der Mutter nicht gut, wirkt sich das auf das Baby aus. Daher solltest du dich bei Beschwerden in der Schwangerschaft nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
- Durch manuelle Techniken kann eine Osteopathin oder ein Osteopath Spannungen und Blockaden im Körper lösen. Das kann dazu beitragen, dass sich Beschwerden wie Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme oder Schlafstörungen verringern.
- Osteopathie kann helfen, die Durchblutung zu verbessern und den Stoffwechsel anzuregen. Davon profitiert auch dein ungeborenes Kind.
- Eine osteopathische Behandlung kann auch dazu beitragen, dass sich dein Becken besser auf die bevorstehende Geburt vorbereitet. So werden möglicherweise Komplikationen vermieden.
Wichtig: Osteopathie kann das Wohlbefinden von Mutter und Kind fördern. Sie ist aber kein Ersatz für die Schulmedizin. Hast du Symptome wie starke Kopf- oder Bauchschmerzen, Sehstörungen oder vaginale Blutungen, solltest du schnellstmöglich eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.
Hilft Osteopathie in der Schwangerschaft wirklich?
Du hast nun schon einiges über Osteopathie für Schwangere erfahren. Es gibt jedoch auch Stimmen, die sagen, Behandlungsmethoden der Alternativmedizin, zu denen die Osteopathie gehört, würden nicht wirken. Ist da etwas dran?
Studien zeigen, dass osteopathische Behandlungen in der Schwangerschaft Beschwerden lindern können. Die Verbesserungen sind jedoch nicht garantiert. Denn jede Frau und jeder Körper reagieren anders.1
Worauf du bei der Auswahl eines Osteopathen achten solltest
„Osteopath“ ist zwar in Deutschland keine anerkannte Berufsbezeichnung. Dennoch gibt es einige Kriterien, an denen du einen seriösen Osteopathen erkennen kannst.
Osteopathische Behandlungen dürfen nur von Ärzten und Heilpraktikern durchgeführt werden, die eine Zusatzausbildung in Osteopathie haben. Diese Regelung basiert auf dem Heilpraktikergesetz sowie dem Arztvorbehalt für bestimmte medizinische Behandlungen.
Das Heilpraktikergesetz erlaubt Heilpraktikern, Patienten zu behandeln. Und die Zusatzausbildung in Osteopathie wird in der Regel als notwendige Qualifikation für diese Art der Behandlung angesehen.
In der Regel erfolgt die Ausbildung in Deutschland derzeit noch an privaten Osteopathie-Schulen. Eine qualifizierte Ausbildung beträgt mindestens vier Jahre und beinhaltet mindestens 1.350 Unterrichtsstunden. Die Osteopathie-Ausbildung wird mit einer Prüfung durch Fachexperten abgeschlossen.
So unterstützen wir dich
Der mkk – meine krankenkasse liegt das Glück junger Familien sehr am Herzen. Daher unterstützen wir dich bei Herausforderungen in der Schwangerschaft über den gesetzlichen Rahmen hinaus.
Als Mitglied kannst du bei uns die Kosten für 3 osteopathische Sitzungen pro Kalenderjahr einreichen. Das geht ganz einfach online, in unserer App oder klassisch per Post. Wir erstatten dir bis zu 50 Euro pro Sitzung.
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Fazit: Helfen sanfte Handbewegungen?
Wenn du schwanger bist, möchtest du sicherstellen, dass dein Körper und später dein Kind optimal versorgt sind. Eine osteopathische Behandlung kann daher eine sinnvolle Ergänzung zu den traditionellen Maßnahmen in einer Schwangerschaft sein. Sie ist jedoch kein Ersatz für die Untersuchungen beim Haus- oder Frauenarzt.
Häufig gestellte Fragen zu Osteopathie in der Schwangerschaft
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Warum Osteopathie vor der Geburt?
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Fast jede Frau hat vor der Geburt Beschwerden. Osteopathie kann viele der Probleme ohne Medikamente lindern.
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Übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Behandlung?
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Osteopathie ist keine gesetzliche Leistung der Krankenkassen. Daher übernimmt nicht jede Kasse die Kosten für Osteopathie in der Schwangerschaft. Die mkk – meine krankenkasse übernimmt aber 50 Euro für bis zu drei Sitzungen pro Kalenderjahr. Damit gehören wir zu den Kassen, die den größten Anteil für ihre Versicherten übernehmen. Erfahre mehr über unsere Osteopathie-Leistungen.
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Wann ist eine osteopathische Behandlung für Babys sinnvoll?
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„Meist beginnt man mit einem Checkup im Alter zwischen vier und sechs Wochen. Dabei werden die Reflexe, das Bewegungsverhalten sowie die Körperhaltung des Säuglings überprüft. Der Osteopath untersucht Bauch, Becken, Wirbelsäule, Halswirbel und Schädel. Dabei sucht er auch gezielt nach Stauchungen oder Zerrungen, die das Kind während der Geburt erlitten haben könnte oder die durch Platzmangel während der Schwangerschaft entstanden sind. Schiefhals, Saug- und Schluckstörungen, Koliken, Schlafprobleme oder häufiges Schreien sind typische Beschwerden, bei denen Osteopathie helfen kann. Je früher Funktionsstörungen oder Blockaden erkannt werden, desto leichter lassen sie sich korrigieren. So kann späteren Entwicklungsstörungen vorgebeugt werden. Die Babys reagieren meist schnell auf die Heilimpulse – oft benötigen sie nur ein bis zwei Sitzungen.“
Diese Antwort hat uns der Heilpraktiker und Osteopath Thomas Zienteck gegeben. Er betreibt eine Praxis für Osteopathie, Kinder-Osteopathie und Naturheilverfahren in Pleidelsheim, Baden-Württemberg.
Quellen
1: Ruffini, N., D’Alessandro, G., Cardinali, L., Frondaroli, F., Cerritelli, F. (2016). Osteopathic manipulative treatment in gynecology and obstetrics: a systematic review. Complementary Therapies in Medicine 26, 72-78.