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Fasten in der Schwangerschaft – ergibt das Sinn?

Viele junge Mütter hadern mit ihrem Gewicht. Sie haben zugenommen und wollen Pfunde verlieren. Aber ist Fasten in der Schwangerschaft oder in der Stillzeit zu empfehlen? Wir zeigen dir, worauf es ankommt und welche Alternativen es dazu gibt.

Warum es Sinn ergibt, als Schwangere auf die Ernährung zu achten

40 Wochen kein Sushi, Salami oder Camembert essen – für das Kindeswohl verzichten schwangere Frauen auf viele leckere Lebensmittel. Denn die Verantwortung für die Gesundheit des Kindes liegt zu großen Teilen in ihren Händen. Und sie beginnt schon vor dem Eintritt der Schwangerschaft.

Kinder von Müttern, die schon in der Anfangsphase der Schwangerschaft stark übergewichtig sind, haben oft eine kürzere Lebenserwartung. Ernährt sich eine schwangere Frau langfristig ungesund, erhöht das beispielsweise das Risiko des Kindes an Bluthochdruck, Insulinresistenz, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Asthma zu erkranken.

Auf der anderen Seite kann die Mutter durch ihre Ernährung in der Schwangerschaft auch positiven Einfluss auf die Entwicklung des Kindes nehmen. Ein Beispiel: Fettige Fischsorten wie Lachs oder Makrelen in der Schwangerschaft versorgen werdende Mütter und ungeborene Kinder mit wichtigen Omega-3-Fettsäuren. Damit sind sie ein wichtiger Bestandteil der gesunden Ernährung.

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Welche Lebensmittel sind besonders gesund? Was kann ich für die Entwicklung meines Kindes tun? Und wie halte ich den psychischen Belastungen des Alltags stand? Diese und weitere Fragen beantworten wir in unserem 14-tägigen Newsletter. Melde dich jetzt an und erhalte regelmäßig neue Tipps für deine Gesundheit.

Fasten in der Schwangerschaft ist erlaubt, aber unter Bedingungen

Fasten liegt im Trend. Aber ist fasten gesund? Diese Frage beantworten wir im verlinkten Artikeln.

Grundsätzlich ist es auch in der Schwangerschaft erlaubt. Falls du während der Schwangerschaft fasten möchtest, solltest du jedoch an die Auswirkungen des Fastens denken.

Als werdende Mutter hast du einen leicht erhöhten Kalorienbedarf. Fasten als Diät ist daher während der Schwangerschaft nicht zu empfehlen. Es kann dazu führen, dass dein Baby und du nicht genug Nährstoffe aufnehmen.

 

Vitamin B12 als elementarer Baustein für die Ernährung

Wenn du dich fürs Fasten entscheidest, solltest du vor allem auf eine ausreichende Zufuhr mit Vitamin B-12 achten. Expertinnen und Experten empfehlen deshalb unter anderem, sich nicht vegan zu ernähren.

Denn nur tierische Lebensmittel beinhalten das Vitamin B-12, das wichtig für die körperliche Entwicklung ist. Es beeinflusst insbesondere die Ausbildung des Nervensystems und des Gehirns.

Ein Mangel an Vitamin B-12 in der Schwangerschaft kann bleibende neurologische Schäden bei deinem Kind verursachen.

Ernährst du dich vegan oder vegetarisch, solltest du mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt sprechen, wie du ausreichende Versorgung sicherstellen kannst.

BKK-VBU Versicherten-Newsletter: Expertenporträt Frau Janik

Iss ausgewogen, berücksichtige alle Nahrungsgruppen, reduziere gesättigte Fettsäuren und Zucker und bewege dich regelmäßig – das kommt dir und deinem Kind zu Gute.

Lucia Janik, Gesundheitsexpertin bei der mkk

Wähle eine Fastenmethode, die dir und deinem Kind ausreichend Nährstoffe und Flüssigkeit liefert

Die Ernährung während der Schwangerschaft ist elementar als gesunde Schwangere und wichtig für ein gesundes Baby in deinem Bauch. Entscheidest du dich für das Fasten, sollte Folgendes sichergestellt sein:

  • Nährstoffbedarf: Während der Schwangerschaft steigt dein Nährstoffbedarf. Achte darauf, dass du und dein Baby alle notwendigen Vitamine und Mineralien erhalten, auch wenn du fastest.
  • Flüssigkeitszufuhr: Trotz fasten ist es wichtig, dass du ausreichend trinkst. Sonst kannst du dehydrieren, und dein Baby bekommt zu wenig Flüssigkeit.

Informiere dich über alternative Fastenmethoden. So sind zum Beispiel Saftfasten und Intervallfasten überhaupt nicht für Schwangere geeignet, da dadurch die kontinuierliche Nährstoffversorgung für dein Kind nicht sichergestellt ist. Auch Heilfasten ist eine ungeeignete Fastenmethode für Schwangere.

Sprich unbedingt mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über deinen Wunsch, zu fasten. Geht es dir um die Reduzierung des Körpergewichts oder ein besseres Körpergefühl, gibt es Alternativen zum Fasten, die für dich und dein Kind gesünder sind.

Als Muslima im Ramadan fasten? So informierst du dich über Ausnahmen

Fasten ist ein fester Bestandteil des Ramadans. Auch wenn es die Religion vorgibt, kannst du als Schwangere eine Ausnahme machen. Du kannst dazu mit deinem Imam sprechen.

Allgemein wird nicht empfohlen, als Schwangere religiös zu fasten. Denn auf diese Weise riskierst du gesundheitliche Schäden bei deinem Kind.

Wenn du im Ramadan während der Schwangerschaft fasten willst, solltest du auf eine fettreiche und kalorienreiche Nahrung umsteigen. So kannst du die Folgen des Fastens für dein Kind abmildern. Das geht aus einer Studie der Universität Mainz unter der Leitung von Prof. Dr. Reyn van Ewijk hervor.

Am besten sprichst du auch hierzu mit deiner Gynäkologin. Sie kann dir sagen, was das Beste für dich und dein Kind ist.

Was darf man in der Schwangerschaft nicht essen?

Bestimmte Lebensmittel, insbesondere solche, die aus Rohmilch hergestellt werden, können für werdende Mütter während der Schwangerschaft ein Risiko darstellen. Camembert, ein beliebter Weichkäse, fällt oft in diese Kategorie.

Rohmilchkäse wird in der Herstellung nicht so stark erhitzt wie Käse aus pasteurisierter Milch. Das bedeutet: Er kann Keime wie Listerien beinhalten.

Listeriose kann bei schwangeren Frauen zu einem Schwangerschaftsverlust oder zu vorzeitigen Wehen sowie bei Neugeborenen zu einer schweren Erkrankung oder zum Tod führen.

Neben dem Camembert aus Rohmilch gibt es jedoch auch Camembert aus pasteurisierter Milch. Genau wie anderen Käse aus pasteurisierter Milch können Schwangere ihn bedenkenlos essen. Sie werden bei der Herstellung auf eine Temperatur von mindestens 70 Grad erhitzt.

Weitere Lebensmittel, die Schwangere meiden sollten:

  • Rohes oder unzureichend gegartes Fleisch (z. B. Tartar, medium Steak)
  • Roher Fisch und Meeresfrüchte (z. B. Sushi, rohe Austern)
  • Nicht pasteurisierte Milchprodukte und Weichkäse aus Rohmilch (z. B. Brie, Roquefort)
  • Rohes oder halbgares Ei und daraus hergestellte Produkte (z. B. hausgemachte Mayonnaise)
  • Leber und leberhaltige Produkte (wegen hohem Vitamin-A-Gehalt)
  • Nicht durchgegartes Geflügel (z. B. rosa Hähnchen)
  • Rohe Sprossen (z. B. Alfalfa, Mungobohnen)
  • Alkohol in jeglicher Form
  • Koffeinhaltige Getränke in hohen Mengen (Empfehlung: unter 200 mg Koffein pro Tag)
  • Delikatessen und Wurstwaren, die nicht erneut erhitzt wurden (z. B. Salami, roher Schinken)

Fazit: Fasten in der Schwangerschaft ist eher nicht zu empfehlen

Viele Expertinnen und Experten sind sich einig, dass du während der Schwangerschaft nicht fasten solltest. Zu groß ist die Gefahr, dass dein Kind durch das Fasten nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Das kann die körperliche und geistige Entwicklung beeinträchtigen.

Falls du übergewichtig bist, kann es hingegen sinnvoll sein, vor der Schwangerschaft zu fasten. Denn es ist erwiesen, dass Kinder von adipösen Eltern selbst auch zu einem ungesunden Lebensstil neigen.

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Häufige Fragen zum Fasten in der Schwangerschaft

Welche Diät in der Schwangerschaft?

Manche Expertinnen und Experten empfehlen die sogenannte „Louwen-Diät“. Dabei verzichten Schwangere ab der 34. Woche auf Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel. Diese Maßnahme soll das Entbinden erleichtern.

Kann man fasten, wenn man stillt?

Während der Stillzeit ist der Nährstoffbedarf bei Babys sehr hoch. Deshalb ist es eher nicht empfohlen zu fasten, wenn man stillt.

Warum kein Intervallfasten bei Schwangerschaft?

Beim Intervallfasten hast du sehr lange Pause zwischen deinen Mahlzeiten. Das ist während einer Schwangerschaft nicht zu empfehlen. Denn zu den Auswirkungen des Fastens gehört, dass dein ungeborenes Kind in dieser Zeit unter Umständen nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird.

Ist Camembert in der Schwangerschaft erlaubt?

Camembert in der Schwangerschaft zu essen, ist keine gute Idee. Denn Camembert ist ein Rohmilchkäse.

Rohmilchkäse wird in der Herstellung nicht so stark erhitzt wie andere Käsesorten. Das kann dazu führen, dass nicht alle Keime abgetötet werden.

Für Erwachsene stellen die Keime zwar kein Problem dar. Für schwangere Frauen und ihre ungeborenen Kinder können sie jedoch sehr schädlich sein.

Quellen

  1. Ramadan während der Schwangerschaft in Deutschland: eine Herausforderung für die Schwangerschaftsvorsorge; Birgit Leimer, Fabienne Pradella, Anja Fruth, Annette Queißer, Reyn van Ewijk
  2. In Utero Ramadan Exposure and Children's Academic Performance; Douglas Almond, Bhashkar Mazumder, Reyn Van Ewijk
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