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Lebensmittelverschwendung

In Deutschland landen jährlich pro Person etwa ca. 78 Kilogramm Essen im Müll! Dadurch werden allein in der Bundesrepublik jedes Jahr rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel insgesamt verschwendet. Weltweit sind es Schätzungen zufolge etwa 1,3 Milliarden Tonnen essbare Lebensmittel, die unnötigerweise weggeworfen werden.

Was bedeutet Lebensmittelverschwendung?

Pizza die in den Abfall geworfen wird

Jeden Tag landen Lebensmittel im Müll, die gar nicht in die Tonne müssten. Für die Herstellung und den Transport der nicht genutzten Lebensmittel werden unnötig Ressourcen in Form von Energie, Wasser und Flächen beansprucht sowie Dünge- und Pflanzenschutzmittel verwendet. In einem Salat stecken zum Beispiel auch wertvolle Ackerfläche, Wasser, Dünger, Energie für Ernte, Verarbeitung und Transport sowie beim Anbau und der Lieferung entstehende Treibhausgase. Selbst für die Entsorgung von Lebensmittelabfällen werden Ressourcen eingesetzt. Wird der Salat weggeschmissen, sind all diese Ressourcen umsonst genutzt worden und die klimaschädlichen Treibhausgase wurden unnötig in die Atmosphäre freigesetzt. Da wir Lebensmittel aus der ganzen Welt konsumieren, verschwenden wir nicht nur aufgewendete Ressourcen im eigenen Land, sondern belasten die Umwelt auch in anderen Ländern. Die Verschwendung ist einerseits ein großes Problem für die Umwelt – so treiben die Treibhausgasemissionen unter anderem den Klimawandel voran und dieser wiederum gefährdet die Nahrungsmittelproduktion in vielen Regionen der Erde. Es gibt aber auch eine ethische Komponente: weltweit hungern mehr als 900 Millionen Menschen, während vor allem in reicheren Industrienationen im großen Stil Nahrungsmittel verschwendet werden.

Ursachen für die Verschwendung von Lebensmitteln

In Deutschland entsteht der größte Teil der Lebensmittelabfälle (52 %) in privaten Haushalten. Jede*r Bundesbürger*in wirft pro Jahr durchschnittlich 75 Kilogramm Lebensmittel weg. Dass die weggeworfenen Lebensmittel verdorben sind, ist der am häufigsten genannte Grund für Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten. Besonders Obst und Gemüse werden durch zu große Einkaufsmengen oder falsche Lagerung oft aufgrund von Haltbarkeitsproblemen entsorgt. Der Großteil der Lebensmittelabfälle entsteht in Deutschland zwar in privaten Haushalten, aber auch schon vorher geht viel entlang der Herstellungskette verloren: beim Anbau, bei der Weiterverarbeitung, Verpackung und Lagerung sowie beim Transport, z. B. weil die Lebensmittel beschädigt worden sind, den optischen Ansprüchen nicht genügen oder dem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mehr entsprechen.

Handlungsmöglichkeiten zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen

Frau am Kühlschrank mit Einkaufsliste

Privatpersonen können in verschiedenen Bereichen ansetzen, um die eigene Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.Bereits beim Einkaufen sollte man nur das erwerben, was man auch wirklich plant zu verwerten. Vor allem Frisches und leicht Verderbliches sollte erst dann in den Einkaufskorb wandern, wenn es wirklich gebraucht wird. Außerdem beim Kauf von Obst und Gemüse gerne auch die Exemplare mit kleinen Schönheitsfehlern mitnehmen. Sie schmecken mindestens genauso gut und werden so nicht am Ende des Tages im Container landen.Zu Hause sollte man unbedingt auf die richtige Lagerung achten, denn die korrekte Lagerung verlängert die Haltbarkeit. Auch sehr wichtig: Reste niemals wegwerfen, sondern immer verwerten. Bereits fertige Gerichte lassen sich gut im Kühlschrank lagern oder einfrieren. Sind nur Teile eines Gerichts übrig oder einzelne, noch nicht verarbeitete Lebensmittel, lassen sich aus den Resten leckere Gerichte zaubern, wie Eintöpfe.

Lebensmittel haltbar machen

Einmachen

Hier wird durch Aufkochen ein Vakuum hergestellt: Das Einmachgut wird vorher gekocht und heiß in die Gläser gefüllt. Die Deckel funktionieren dabei wie Ventile und schließen das Glas beim Abkühlen durch Unterdruck luftdicht ab. Dadurch können keine Bakterien oder Pilzsporen mehr hineingelangen. Zusätzlich kann z. B. Zucker bei Marmelade oder Essigsud bei Gurken das Einmachgut konservieren. Der Vitaminverlust ist beim Einmachen geringer als beim Einkochen, weil das Einmachgut nur kurz aufgekocht wird.

Trocknen oder Dörren

Diese sehr alten Methoden zum Haltbarmachen von Lebensmitteln wurden insbesondere in warmen Ländern angewandt. Apfelringe kann man zum Beispiel im Sommer einfach in der Sonne trocknen lassen. Wird statt Sonnenwärme der Ofen verwendet, ist der hohe Energieaufwand zu beachten. Im Vergleich hierzu ist ein Dörrautomat eine energieschonendere Methode. Durch Wasserentzug werden die Lebensmittel (z. B. Trockenobst, Trockenbohnen) vor Schimmel und Fäulnis geschützt. Die meisten Bakterienarten vermehren sich ab einem Wassergehalt von weniger als 35 % nicht mehr. Viele Schimmelpilze dagegen sind noch bis zu einem Wassergehalt von 15 % zersetzend tätig. Daher ist besonders die richtige Lagerung (trocken, kühl, dunkel und luftdicht) der getrockneten Lebensmittel wichtig.

Fermentieren

Bei der Fermentation wird der Milchzucker, der im Gemüse enthalten ist, vergoren (Milchsäuregärung). Die Milchsäure konserviert das Gemüse und schützt vor Fäulnisbakterien. Im Gegensatz zu allen anderen Konservierungsmethoden bleiben bei der Milchsäuregärung alle wesentlichen Inhaltsstoffe des frischen Gemüses erhalten. Fermentierte Lebensmittel sind daher reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Ballaststoffen. Zusätzlich entsteht durch die Fermentation das wichtige Vitamin B12, welches in frischer Pflanzennahrung nicht enthalten ist. Weltweit spielt die Fermentation bei der Produktion und Konservierung von Lebensmitteln eine große Rolle: Wir kennen es vom Sauerkraut aus Deutschland, Miso in Japan, Kimchi in Korea oder den Salzgurken aus Polen. Aber die Fermentation kommt auch zur Entwicklung von Aromastoffen wie bei Sojasauce oder zum Abbau von Gerbstoffen wie bei Tee, Kakao, Kaffee oder Tabak zum Einsatz. Auch bei der Herstellung von Tofu oder Milchprodukten wie Käse oder Joghurt wird sich der Milchsäuregärung bedient.

Einlegen

Im Unterschied zu anderen Konservierungsmethoden werden hier die Lebensmittel selbst nicht erhitzt. Das Salz und die Säure, in das eingelegt werden kann haben allerdings einen deutlichen Einfluss auf den Geschmack. Üblicherweise werden Essigsud, Salzlake, Öl oder Alkohol zum Einmachen verwendet. Die Konservierung wird durch den Luftabschluss erzeugt. Um den Gärungsprozess von Lebensmitteln möglichst lange zu unterbinden, soIlte
der Sud heiß über die Lebensmittel gegossen werden. Das Einlegen in Essig allein reicht für die Konservierung nicht aus. Essig sorgt zwar für ein saures Milieu, das viele Mikroorganismen am Wachstum hindert. Krankheitserregende Bakterien werden aber erst bei einer Konzentration von zwei bis neun Prozent abgetötet, was für unseren Geschmack jedoch viel zu sauer wäre. Daher muss das Einlegen in Essig mit anderen Konservierungsverfahren (Zuckern, Salzen oder Einkochen) kombiniert werden.

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