Gute Vorsätze
Jedes Jahr am 1. Januar ist es wieder soweit: der alte Fitness-Studio-Vertrag wird reaktiviert und Süßigkeiten in die hinterste Ecke des Küchenschranks verbannt – bis zwei Wochen später doch wieder die alten Angewohnheiten über die guten Vorsätze siegen und der dicke Bauch halt ein dicker Bauch ist. Wer sich beim Abnehmen zu sehr unter Druck setzt, hat meist keine Chance auf Erfolg. Wir raten dir, es entspannt angehen zu lassen.
"Ich kann keinen Gemüsesaft mehr sehen", klagt ein Teilnehmer einer Fastenwoche. Dabei ist der eigentlich als kulinarischer Höhepunkt des Tages gedacht. Ähnliche Berichte findet man über die Kohlsuppen-Diät. Eine Diät, die in Sachen Gewichtsabnahme durchaus erfolgreich sein kann, allerdings wegen der einseitigen Ausrichtung kritisiert wird. Noch schwerer wiegt allerdings, dass viele Menschen irgendwann die tägliche Ladung Kohl fast buchstäblich zum Hals raushängt.
Spaß soll es machen
Wer zum Jahresbeginn den guten Vorsatz Abnehmen und gesünder ernähren fasst, sollte einige Dinge beachten. Der wichtigste Ratschlag – wie fast immer im Leben – locker bleiben! Der Königsweg ist die langfristige Umstellung von Ernährungsgewohnheiten. Und die sollte zu einem passen. Einerseits reagieren Menschen unterschiedlich auf Nahrungsmittel. Andererseits funktioniert eine langfristige Umstellung der Lebensweise nur, wenn sie zu einem passt. Sprich: Wenn es schmeckt und Spaß macht. Denn es geht nicht darum, ein paar Wochen durchzuhalten, sondern seine Gewohnheiten so zu ändern, dass die neue Lebensweise auch in zehn Jahren noch Freude macht.
Warum eigentlich?
Nicht nur aus Sicht einer Krankenkasse ganz wichtig: Es geht in erster Linie um die Gesundheit, nicht um Gewichtsreduktion. Das geht meist zusammen, schließlich ist Übergewicht ein großes gesundheitliches Risiko. Aber nicht jede Gewichtsabnahme ist gesund. Und überzogene Erwartungen an den eigenen Körper können zum Problem werden, hier hilft dann eher eine kurze Anleitung zu Selbstliebe, wie sie in unserem Experten-Interview die Psychologin Susanne Schwarz gibt. Und wahr ist auch, dass es den echten Waschbrettbauch eigentlich nur im Fernsehen und der Werbung gibt.
Nimm 7
Grundregeln auf den Weg zur gesunden persönlichen Ernährung | |
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1 | Langfristig zu einer passenden Lebensstilumstellung statt kurzfristiger Crash-Diät |
2 | gesunde Gewichtsreduktion |
3 | Fertigprodukte meiden |
4 | Zucker, Alkohol und Fleisch nur in Maßen genießen |
5 | Auf "gute" Fette und Kohlenhydrate achten |
6 | Bewegung hilft: Finde eine Aktivität, die dir Spaß macht |
7 | Auf den eigenen Körper hören, ggf. Kursunterstützung, die von der Krankenkasse finanziert wird |
Für jeden Trend eine Studie
Viele Menschen, die sich gesünder ernähren wollen, sind erstmal verunsichert, ob der unterschiedlichen – teilweise sogar widersprüchlichen – Hinweise aus Studien. Sind Kohlenhydrate böse oder doch Fett? Drei größere Mahlzeiten am Tag oder doch viele kleinere? Auch Experten, wie der Charité-Professor Andreas Michaelsen, der im Interview mit uns aus gesundheitlichen Gründen für sogenanntes Intervall-Fasten wirbt, konstatieren, dass es nicht leicht sei "seriöse wissenschaftliche Daten als Grundläge für ärztliche Empfehlungen zu bekommen" Ernährungsstudien seien – da sie im realen Leben stattfänden – viel schwerer durchzuführen als pharmakologische Studien, die in einem experimentellen Raum statt fänden. Auch passt nicht jede Ernährung für jeden Lebensentwurf: So ist die ideale Ernährung für einen sechszehnjährigen Leistungssportler eine andere als für eine achtzigjährige Rentnerin oder eine schwangere Familienmutter.
Darüber sind sich Experten einig
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Fertigprodukte eher meiden und lieber selber machen bzw. frisch zubereitet kaufen.
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Zucker, Alkohol und auch Fleisch sollte man nur bedacht zu sich nehmen.
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Kohlenhydrate und Fette sind nicht grundsätzlich gut oder böse. Es kommt auf die Art an. Olivenöl ist besser als Schweineschmalz oder sogenannte Transfette, die in vielen Industrieprodukten stecken. Unverarbeitete Kohlenhydrate (Vollkorn, (Hülsen-)früchte) sind besser als verarbeitete (Weißbrot oder Süßigkeiten).
Bewegung hilft
Auch hier gibt es große Debatten darüber, ob jetzt joggen besser ist als Krafttraining oder andersrum. Beides ist auf jeden Fall besser, als auf der Couch zu liegen - für Gesundheit und Gewicht. Und wie bei der Ernährung muss die Bewegung zu einem passen. Wer Wasser einfach nur nass findet, sollte sich nicht zum Aqua-Jogging (super für die Gelenke) anmelden und lieber kicken gehen (schlechter für die Gelenke). Und wer keine Lust auf das Fitness-Studio hat, mag vielleicht einfach mal einen längeren Spaziergang machen.
Was schließen wir daraus?
- Gute Vorsätze sind immer toll, sollten aber eher zu einer langfristigen Änderung des Lebensstiles führen, als zu hektischen Abnehm-Orgien.
- Dabei sollte die Ernährungsumstellung zu einem passen, also schmecken, zufrieden machen, sich gut anfühlen und in den eigenen Alltag passen. Wer ständig auf Geschäftsreise ist, kann nicht täglich kochen. Jedoch kann muss er im Restaurant nicht zum Schnitzel greifen, sondern kann es zum Beispiel mit einem Gemüseauflauf versuchen.
- Wer aufs Geld achten muss, kann vielleicht nicht immer das hochwertige Olivenöl nehmen. Wobei wie unser Beispiel heimische Alternativen zum Superfood zeigt, meist gibt es günstige und regionale Alternativen.
- Auf der Suche nach der für sich passenden Ernährung und auch unterstützenden Ernährungs-Angeboten können Kurse und Beratungen helfen, die die mkk für ihre Kunden weitgehend übernimmt.
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