Ist im Stehen arbeiten gesünder als im Sitzen?
„Sitzen ist das neue Rauchen“: Dieser Satz ist dir sicher schon begegnet. Doch wie gesund ist das Arbeiten im Stehen wirklich? Wir werfen einen Blick auf die Vor- und Nachteile und geben Tipps, wie du das Beste aus deinem Stehschreibtisch herausholst.
Inhaltsverzeichnis
- Stehen statt sitzen: Revolution am Arbeitsplatz?
- Abwechslung ist das Zauberwort: Sitzen, Stehen und Bewegen
- Wie Bewegung deine Kreativität in Schwung bringt
- Wie stehe ich richtig am Schreibtisch? 9 Tipps für ergonomisches Arbeiten
- Ist Arbeiten im Stehen für alle geeignet?
- Fazit: Die richtige Mischung macht’s
- FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Arbeiten im Stehen
- Quellen und weitere Informationen
Die meisten von uns verbringen den Großteil unseres Tages im Sitzen – ob am Schreibtisch, beim Essen oder vor dem Fernseher. Kein Wunder, dass unser Rücken irgendwann rebelliert.
Ein Stehschreibtisch klingt da wie die perfekte Lösung: Einfach aufstehen, und schon fühlt sich alles gesünder an. Aber stimmt das wirklich?
Spoiler: Nicht ganz. Damit das Arbeiten im Stehen deinem Körper wirklich guttut, brauchst du vor allem eins – die richtige Balance.
Stehen statt sitzen: Revolution am Arbeitsplatz?
Ja, es stimmt: Langes Sitzen tut deinem Körper nicht gut. Rückenschmerzen, ein steifer Nacken und ein träger Kreislauf sind nur einige der Folgen.
Aber Achtung: Dauerhaftes Stehen ist auch keine Wunderlösung. Dein Körper ist nicht dafür gemacht, stundenlang in einer Haltung zu verharren – weder im Sitzen noch im Stehen.
Und wie können wir nun gesünder Arbeiten? Mit der Abwechslung! Der Mix aus Sitzen, Stehen und Bewegung hält deinen Körper in Schwung und sorgt dafür, dass du dich am Ende des Tages fitter fühlst.
Abwechslung ist das Zauberwort: Sitzen, Stehen und Bewegen
Ein höhenverstellbarer Schreibtisch ist ein Anfang, aber er allein reicht nicht aus. Dein Körper ist dafür gemacht, sich zu bewegen.
Schon ein kleiner Spaziergang oder ein paar Kniebeugen am Schreibtisch können einen großen Unterschied machen. Sie sorgen beispielsweise für eine verbesserte Durchblutung, lösen Verspannungen im Nacken und senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Hier sind 8 einfache Ideen, wie du Abwechslung in deinen Arbeitsalltag bringst:
- Telefonate im Stehen führen: Wenn das Telefon klingelt, nutze die Gelegenheit, aufzustehen und dabei zu gehen. Das bringt Bewegung in deinen Tag und gibt dir gleichzeitig ein Gefühl von Dynamik.
- Stehpause bei Meetings: Vorschlag für dein Team: Halte kurze Meetings im Stehen ab. So bleiben alle fokussierter, und ihr kommt gleichzeitig in Bewegung.
- Erledigungen bewusst aktiv gestalten: Positioniere wichtige Arbeitsutensilien nicht direkt an deinem Schreibtisch, sondern so, dass du aufstehen und dich bewegen musst.
- Timer für Bewegungsintervalle: Stelle dir alle 30 bis 45 Minuten einen Timer, der dich daran erinnert, die Position zu wechseln. Das kann ein kurzes Stehen, Dehnen oder ein kleiner Spaziergang im Büro sein.
- Arbeitsbereiche wechseln: Wechsle je nach Aufgabe den Arbeitsplatz. Arbeite zum Beispiel im Sitzen für konzentrierte Aufgaben, wechsle zum Stehen für kreative Tätigkeiten oder plane kurze Pausen für Bewegung ein, wenn du Aufgaben abschließt.
- Flexibles Arbeiten mit tragbaren Geräten: Nutze ein Tablet oder ein Laptop, um zwischendurch an einem Stehschreibtisch oder sogar auf einer Terrasse zu arbeiten. Bewegung und frische Luft fördern die Konzentration.
- Aktive Mittagspause: Statt in der Kantine zu sitzen, mache einen Spaziergang oder iss dein Mittagessen im Stehen an einem hohen Tisch. So vermeidest du langes Sitzen und gibst deinem Rücken eine Pause.
- Mikro-Workouts in den Alltag einbauen: Baue kleine Übungen wie Kniebeugen, Ausfallschritte oder ein leichtes Dehnen in deinen Tag ein. Bereits ein bis zwei Minuten zwischendurch reichen aus, um Verspannungen zu lösen und dich wacher zu fühlen.
Im stehen arbeiten: Vor- und Nachteile zusammengefasst
Wie Bewegung deine Kreativität in Schwung bringt
Bewegung ist nicht nur gut für den Körper – sie gibt auch deinem Geist einen richtigen Kick. Studien zeigen, dass körperliche Aktivität die Durchblutung des Gehirns anregt und so die Kreativität fördert.
Bewegung hilft außerdem dabei den Kopf freizubekommen, neue Perspektiven zu finden und auf kreative Ideen zu kommen. Manchmal reichen schon ein paar Minuten in Bewegung, um eingefahrene Muster zu lösen und frischen Wind in deine Denkprozesse zu bringen.
Also: Wenn du mal nicht weiter weißt, steh auf, bewege dich – und lass die Ideen sprudeln!
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Wie stehe ich richtig am Schreibtisch? 9 Tipps für ergonomisches Arbeiten
Wenn du gerne auch stehende Phasen in deinen Arbeitsalltag integrieren möchtest, dann solltest du ein paar Sachen beachten, um deinen Arbeitsplatz ergonomisch zu gestalten. Hier sind 9 einfache Tipps:
- Starte mit kurzen Stehphasen: Wenn du bisher nur im Sitzen gearbeitet hast, beginne mit kurzen Stehphasen von 15-30 Minuten und steigere die Dauer langsam. So kann sich dein Körper daran gewöhnen, ohne überlastet zu werden.
- Achte auf die Tischhöhe: Dein Stehschreibtisch sollte so eingestellt sein, dass deine Ellbogen entspannt im 90-Grad-Winkel liegen und dein Blick gerade auf den Bildschirm fällt. Kein Buckel, kein Verrenkungen.
- Optimiere die Höhe des Monitors: Dein Bildschirm sollte auf Augenhöhe stehen, sodass du den Kopf nicht senken oder heben musst. Ein zusätzlicher Monitorständer kann hier helfen.
- Achte auf deine Körperhaltung: Stehe aufrecht, mit entspannten Schultern und leicht gebeugten Knien. Vermeide es, ins Hohlkreuz zu fallen oder dich auf eine Seite zu lehnen.
- Abwechslung ist der Schlüssel: Stehe nicht starr an einer Position. Bewege dich leicht, verlagere dein Gewicht von einem Bein aufs andere oder mache kleine Schritte auf der Stelle.
- Schaffe dir eine ergonomische Unterlage: Eine Anti-Ermüdungsmatte schützt deine Füße und Gelenke, wenn du länger stehst, und hilft, die Durchblutung anzuregen.
- Wechsle die Fußposition: Mal beide Füße fest auf dem Boden, mal einen Fuß leicht erhöht – das gibt deinem Körper die nötige Abwechslung.
- Bequeme Schuhe sind ein Muss: Trage bequeme, gut gepolsterte Schuhe und vermeide harte Bodenbeläge, die den Druck auf die Gelenke erhöhen können. Wenn du kannst solltest du am allerbesten ohne Schuhe stehen.
- Halte deine Arme in Bewegung: Arbeite dynamisch: Bewege deine Arme, anstatt sie ständig auf den Tisch zu legen. Nutze die Bewegung, um Verspannungen zu vermeiden.
Ist Arbeiten im Stehen für alle geeignet?
Vielleicht fragst du dich: „Ist das überhaupt was für mich?“ Wenn du zu Kreislaufproblemen neigst oder Rückenschmerzen hast, solltest du langsam starten.
Dein Körper braucht Zeit, sich an die neue Haltung zu gewöhnen. Fang mit kurzen Stehphasen an und steigere dich Schritt für Schritt. Hör auf deinen Körper und die Signale, die er dir sendet.
Fazit: Die richtige Mischung macht’s
Arbeiten im Stehen ist eine großartige Möglichkeit, deinen Arbeitsalltag dynamischer zu gestalten. Allerdings nur, wenn du es richtig machst. Denn eine zu einseitige Belastung für den Körper ist nie gesund – egal ob im Sitzen oder im Stehen am Schreibtisch.
Die Mischung aus Sitzen, Stehen und Bewegen ist der Schlüssel zu einem gesunden Arbeitsalltag. Dabei kommt es auch auf die richtige Ergonomie am Arbeitsplatz an.
Die mkk unterstützt dich mit vielfältigen Gesundheits- und Beratungsangeboten, die dir helfen, deinen Arbeitsalltag ergonomisch und gesund zu gestalten. Erfahre mehr über unsere Leistungen für dein Wohlbefinden.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Arbeiten im Stehen
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Ist Stehen gesünder als Sitzen?
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Ja, aber nur in Maßen. Langes Stehen kann genauso belastend sein wie langes Sitzen. Ein Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Bewegung ist ideal.
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Wie oft sollte ich die Position wechseln?
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Am besten alle 30 bis 60 Minuten. Ein regelmäßiger Wechsel hält deinen Körper in Schwung und beugt Verspannungen vor.
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Wie richte ich einen Stehschreibtisch ergonomisch ein?
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Sorge dafür, dass deine Ellbogen im 90-Grad-Winkel liegen und der Bildschirm auf Augenhöhe ist. Eine Antiermüdungsmatte und bequeme Schuhe machen das Stehen angenehmer.
Quellen und weitere Informationen
- Device-measured stationary behaviour and cardiovascular and orthostatic circulatory disease incidence, Matthew N Ahmadi, Pieter Coenen, Leon Straker, Emmanuel Stamatakis, International Journal of Epidemiology, Volume 53, Issue 6, December 2024, dyae136
- Device-measured sedentary time and intensity-specific physical activity in relation to all-cause and cardiovascular disease mortality: the UK Biobank cohort study, Rezende, L.F.M., Ahmadi, M., Ferrari, G. et al., Int J Behav Nutr Phys Act 21, 68 (2024)
- Give your ideas some legs: the positive effect of walking on creative thinking, Oppezzo M, Schwartz DL.,J Exp Psychol Learn Mem Cogn. 2014;40(4):1142-1152. doi:10.1037/a0036577