Solide Gesundheitsversorgung sichern - Gesundheitssystem weiterentwickeln
Die finanzielle Situation der gesetzlichen Krankenversicherung bleibt herausfordernd. Steigende Ausgaben und strukturelle Defizite erfordern eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Gesundheitssystems. Die mkk – meine krankenkasse teilt in einem aktuellen Hintergrundpapier ihre Erfahrungen aus der Praxis und zeigt mögliche Lösungsansätze auf.
„Unsere Aufgabe als gesetzliche Krankenkasse ist es, eine stabile und hochwertige Versorgung für unsere Versicherten sicherzustellen. Deshalb ist es wichtig, dass bestehende Effizienzpotenziale besser genutzt werden, ohne dabei notwendige Leistungen einzuschränken“, betont Andrea Galle, Vorständin der mkk – meine krankenkasse.
Herausforderungen und Handlungsfelder
Die finanzielle Belastung für Versicherte und Arbeitgeber hat zuletzt zugenommen. Ein nachhaltiger Umgang mit den vorhandenen Mitteln ist daher essenziell. Insbesondere im Krankenhausbereich sowie bei Arzneimitteln und Hilfsmitteln gibt es Möglichkeiten, Wirtschaftlichkeit und Versorgungsqualität besser in Einklang zu bringen.
Ein Beispiel ist die Krankenhausabrechnung: Krankenkassen können derzeit nur einen begrenzten Anteil der Rechnungen prüfen. Eine präzisere Abrechnungskontrolle könnte zur Vermeidung fehlerhafter Zahlungen beitragen und finanzielle Mittel gezielt in die Versorgung lenken.
Auch die Versorgung mit Hilfsmitteln bietet Potenzial zur Optimierung. Derzeit sind Krankenkassen in ihren Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Beschaffung stark eingeschränkt. Eine stärkere Berücksichtigung von Qualität und Wirtschaftlichkeit könnte hier positive Effekte für Versicherte und das Gesundheitssystem insgesamt haben.
Weichen für die Zukunft stellen
Um das Gesundheitssystem zukunftsfähig aufzustellen, ist neben einer effizienten Mittelverwendung auch eine stärkere Fokussierung auf Gesunderhaltung und Krankheitsvermeidung entscheidend. Krankenkassen verfügen über wertvolle Gesundheitsdaten, die aktuell nur eingeschränkt genutzt werden dürfen. Durch eine gezielte Analyse könnten präventive Maßnahmen passgenauer aufgesetzt werden.
"Wir müssen verstärkt darauf setzen, Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 oder Adipositas vorzubeugen. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Prävention kann helfen, das Gesundheitswesen zu entlasten, die Ausgabenspirale zu stoppen und die Lebensqualität der Versicherten zu verbessern. Statt immer weiter steigende Mittel in die Behandlung bereits eingetretener Krankheiten zu stecken, sollten wir das Gesundheitssystem stärker darauf ausrichten, Erkrankungen frühzeitig zu vermeiden. Ein Wandel von einem vorwiegend kurativen, fallinduzierten zu einem präventiven, fallvermeidenden System ist dafür entscheidend", so Galle weiter.