10.12.2024 Aus der mkk - meine krankenkasse

Pflegebedarf senken - Lebensqualität schenken

Innovationsfonds-Projekt "Prävention von Pflegebedürftigkeit durch Prevention Nursing" erhält Förderung.

+++ Gemeinsame Pressemitteilung von BKK Dachverband e.V., Charité Universitätsmedizin, Medizinischer Dienst Bund und mkk – meine krankenkasse +++

Vor dem Hintergrund der finanziellen Schieflage der sozialen Pflegeversicherung, der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen und des Pflegefachkräftemangels hat der BKK Dachverband heute sein Positionspapier zur Pflegeprävention vorgestellt. Um die Pflege zu entlasten und die Lebensqualität älterer Menschen so lange wie möglich zu erhalten, fordern die Betriebskrankenkassen einen Paradigmenwechsel hin zu mehr Prävention. Dabei müssen die individuellen Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt, niedrigschwellige Angebote geschaffen und eine bessere Zusammenarbeit aller Akteure im Gesundheitswesen gewährleistet werden.

Gemeinsam mit der Charité Universitätsmedizin, dem Medizinischen Dienst Bund und der mkk – meine krankenkasse hat der BKK Dachverband daher das Projekt PrävPfleg ins Leben gerufen, das im Laufe des Jahres 2025 starten wird. Gefördert durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses zielt die Initiative auf die Prävention von Pflegebedürftigkeit bei Menschen,
deren Erstantrag auf Einstufung in eine Pflegestufe abgelehnt wurde. 

Im Mittelpunkt von PrävPfleg stehen individuelle Interventionen für Menschen mit beginnenden kognitiven Einschränkungen. Durch die Bewältigung alltäglicher Herausforderungen und die gezielte Förderung der Selbstständigkeit soll die Pflegebedürftigkeit hinausgezögert oder sogar vermieden werden.

“Mit unserem innovativen Ansatz wollen wir Menschen mit beginnenden kognitiven Einschränkungen dabei unterstützen, ihre Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten und vor einer Pflegebedürftigkeit zu bewahren”, erklärte Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey von der Charité Berlin. “Indem wir uns auf personalisierte Interventionen konzentrieren, können wir einen großen Unterschied in ihrer Lebensqualität machen.”

Das Projekt wird streng wissenschaftlich begleitet und evaluiert, erste Ergebnisse werden bis Ende 2026 erwartet. Die Erkenntnisse aus PrävPfleg könnten wegweisend sein für die Pflegeforschung und für die pflegerische Versorgung in der Fläche.

"Die Fakten sprechen für sich: Die Zahl der Pflegebedürftigen hat sich zwischen 2013 und 2021 auf 4,9 Millionen verdoppelt, 2055 könnten es rund 6,8 Millionen sein. Gleichzeitig wird die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bis 2040 deutlich zurückgehen. Das sind enorme Zugkräfte, denen unser System in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ausgesetzt sein wird. Angesichts dieser steigenden Anforderungen an das Gesundheitssystem können innovative Präventionsmaßnahmen wie PrävPfleg ein echter Gamechanger sein. 

Durch Programme wie Prävpfleg, die nicht nur auf die Behandlung von Krankheiten im Alter abzielen, sondern früher ansetzen, können wir die Menschen dabei unterstützen, möglichst gesund, selbständig und selbstbestimmt alt zu werden", so AnneKathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes.

"Unsere Daten zeigen, dass viele Menschen bereits vor einer tatsächlich eingetretenen Pflegebedürftigkeit Unterstützung brauchen“, betont Martina Zimmermann, Stellvertretende der Vorständin der mkk – meine krankenkasse. „Mit dem Projekt PrävPfleg und der gezielten Nutzung von Gesundheitsdaten können wir frühzeitig Muster erkennen, proaktiv Maßnahmen einleiten und
so die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern."

“PrävPfleg setzt genau zum richtigen Zeitpunkt an, nämlich dann, wenn sich das Risiko einer Pflegebedürftigkeit abzeichnet“, erklärt Carola Engler, stellvertretende Vorstandsvorsitzende Medizinischer Dienst Bund. ”Unsere Erfahrungen zeigen, dass viele Menschen, die keinen Pflegegrad erhalten einen Unterstützungsbedarf haben. Mit unserer neuen Versorgungsform können wir sekundärpräventiv eingreifen und so das Fortschreiten einer Pflegebedürftigkeit verhindern oder hinauszögern. Die Beratung zu präventiven und rehabilitativen Maßnahmen gehört bereits zu unseren Aufgaben, PrävPfleg ergänzt diese um eine gezielte Intervention."

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