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17.02.2022 Vorsorge und Prävention

Hyposensibilisierung wird zu selten genutzt

Die Zahl der Menschen, die an einer Allergie leiden, steigt jährlich an. Schon heute hat rund jeder Vierte in Deutschland mit einer Allergie zu kämpfen, am häufigsten mit Heuschnupfen. Das zeigt auch eine aktuelle Analyse der mkk: Zwischen den Jahren 2013 und 2020 stieg die Anzahl der Versicherten, die wegen einer Pollenallergie in ärztlicher Behandlung waren um 16 Prozent. Behandelt werden jedoch hauptsächlich die Symptome und selten die Ursachen. Dabei besteht für jeden dritten Heuschnupfenpatienten das Risiko, an allergischem Asthma zu erkranken.

Aus unbehandeltem Heuschnupfen kann Asthma werden

Zu häufig wird der Heuschnupfen mit leichten Symptomen von Betroffenen bagatellisiert und nicht adäquat behandelt. "Die Wenigsten wissen, dass Heuschnupfen immer chronisch und fortschreitend verläuft", erklärt Lars Straubing, Leiter Versorgungsmanagement der mkk. "Das Risiko, dass aus einem unbehandelten Heuschnupfen ein allergisches Asthma wird, liegt bei 30 bis 40 Prozent." Daher rät die mkk bei Beschwerden, die auf eine Pollenallergie hindeuten, sich in ärztliche Behandlung zu begeben.


Kinder, Jugendliche und Senioren sind besonders stark betroffen

Besonders Kinder, Jugendliche und Senioren sind von der Pollenallergie betroffen. Versorgungsdaten der mkk aus dem Jahr 2020 zeigen: Von den insgesamt 80.081 ärztlichen Behandlungen fand jede dritte in den Altersgruppen bis 19 Jahre und ab 65 Jahren statt. Vor der Pandemie im Jahr 2019 war es noch rund jede zweite Behandlung. Besonders Seniorinnen und Senioren gingen 2020 deutlich seltener zum Arzt, um Allergiesymptome abklären zu lassen. Doch gerade bei Älteren ist Vorsicht geboten: Im Vergleich zu jungen Menschen kann eine Pollenallergie ihr oftmals ohnehin angeschlagenes Bronchial- oder Immunsystem zusätzlich stark belasten.

Die Patientendaten der mkk weisen zudem altersabhängige Geschlechtsunterschiede auf. Waren in der Altersklasse bis 19 Jahren 15,9 Prozent mehr Jungen als Mädchen betroffen, so dreht sich das Verhältnis im Erwachsenalter um. Besonders in der Altersklasse ab 65 Jahre befanden sich 20,9 Prozent mehr Frauen als Männer in ärztlicher Behandlung.

Hyposensibilisierung wird nur selten durchgeführt

Für Betroffene, die an einer Pollenallergie leiden, ist eine Kontaktvermeidung kaum umsetzbar. Eine Hyposensibilisierung, auch als Spezifische Immuntherapie (SIT) bekannt, kann Patientinnen und Patienten helfen, langfristig unempfindlicher gegen die Allergene zu werden. Sie ist die effektivste Behandlungsmethode und setzt bei der Ursache der Allergie an, anstatt nur Symptome zu lindern. Dabei sind die Heilungschancen bei einer konsequent durchgeführten Hyposensibilisierung gut: Bei rund 85 Prozent der Patientinnen und Patienten kann eine deutliche Linderung bis hin zum vollständigen Verschwinden der Allergiebeschwerden erreicht werden, und zwar anhaltend für bis zu zehn Jahre.

Patientendaten der mkk aus dem Jahr 2020 zeigen jedoch, dass trotz der guten Erfolgschancen nur 3.196 Versicherte (rund vier Prozent) eine Hyposensibilisierung wegen einer Pollenallergie durchgeführt haben. Im selben Jahr befanden sich jedoch 80.081 mkk-Versicherte mit den gleichen Allergie-Diagnosen in ärztlicher Behandlung. Die Daten untermauern Expertenaussagen, nach denen rund 90 Prozent der Allergiker in Deutschland lediglich eine rein symptomatische Therapie erhalten und eine erhebliche Unterversorgung mit der Spezifischen Immuntherapie besteht.
*Hinweis der Redaktion: Die analysierten Daten beziehen sich auf Patientendaten der mkk mit den Diagnosegruppen J30 und J45 (ICD-10).

Junge Wandererin mit Allergie niest mit Taschentuch

Hyposensibilisierung

Mit einer Hyposensibilisierung können Sie die Allergiebeschwerden lindern und verhindern, dass sie sich möglicherweise verschlimmern. Die mkk unterstützt Sie bei der Behandlung.

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