Schutz vor Gebärmutterhalskrebs
Die WHO will Gebärmutterhalskrebs weltweit eliminieren - als erste Krebsart überhaupt. Die HPV-Impfung spielt dabei eine große Rolle. Doch obwohl die STIKO die Impfung auch für Jungen ausgesprochen hat, richten sich Kampagnen hauptsächlich an Mädchen.
Als Auslöser des Krebsleidens gelten humane Papillomviren (HPV). Die Viren werden beim Geschlechtsverkehr übertragen und können bei Frauen Gebärmutterhalskrebs, bei Männern Penis- und Analkrebs auslösen. In Deutschland erkranken laut Robert-Koch-Institut jedes Jahr etwa 4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, der fast vollständig auf HPV-Infektionen zurückgeht.
Seit bald fünfzehn Jahren gibt es die Impfung gegen HPV, die Frauen vor Gebärmutterhalskrebs schützt. Die WHO setzt nun auf einen massiven Ausbau: Bis 2030 sollen laut Aussagen der Süddeutschen Zeitung weltweit 90 Prozent aller 15-jährigen Mädchen gegen die Krebs auslösenden Viren geimpft sein.
Doch die Impfung ist auch für Jungen wichtig, denn infizierte Männer erhöhen neben dem eigenen Krebsrisiko vor allem die Ansteckungsgefahr auch für ihre Partnerinnen oder Partner.
"Dieser Aspekt wird zu wenig aufgegriffen", findet Andrea Galle, Vorständin der Krankenkasse mkk: "Die STIKO hat endlich die Impfempfehlung auch für Jungen ausgesprochen. Dennoch vermissen wir in der Gesundheitskommunikation die Bedeutung der Impfung für Jungen zum Schutz der Mädchen und Frauen. Unser Ziel sollte eine gendergerechte Behandlung sein. Das schließt auch mit ein, dass Eltern von Jungen verstärkt für die Bedeutung der HPV-Impfung sensibilisiert werden", so Galle.
Eine eigene Umfrage der Krankenkasse mkk vor zwei Jahren hatte ergeben, dass nur ein Drittel der Bevölkerung überhaupt schon einmal von der Impfung gegen Humane Papillom Viren (HPV) gehört hat. "Das zeigt, wir haben noch eine Menge Aufklärungsarbeit vor uns", stellt Galle fest.
Überzeugendes Argument könnte zudem sein: Die Kosten für die Impfung der Jungen werden von der mkk voll übernommen.
Weitere Informationen zur HPV-Impfung.