Genexpressionsanalyse
Genexpressionstests helfen bei der Entscheidung, ob eine Chemotherapie nach einer Brustkrebs-OP notwendig ist. Bislang konnten Krankenkassen in der Regelversorgung die Kosten für nur einen Test übernehmen. Mit dem aktuellen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses gelangen nun drei weitere biomarkerbasierte Tests in die Regelversorgung. Zuvor war diese umfängliche Diagnostik nur Kundinnen der mkk möglich, die am Selektivvertrag zwischen der Krankenkasse und dem Bundesverband Deutscher Pathologen e.V. teilnahmen.
Die mkk erkannte schon früh die Vorteile der modernen Genexpressionsdiagnostik und ermöglichte vor drei Jahren mit einem Selektivvertrag eine moderne Entscheidungshilfe für oder gegen eine Chemotherapie. "Unser Ziel war es, die Genexpressionsanalyse in die Regelversorgung zu bringen. Wir haben das Thema immer wieder vorangetrieben und dafür gesorgt, dass es in den relevanten Gremien präsent ist. Unsere Patientinnen sollten die Möglichkeit haben, eine Genexpressionsbestimmung durchführen zu lassen, wenn diese für die Behandlungsplanung erforderlich ist", betont Ina Stellmacher Fachbereichsleiterin Ambulante Versorgung bei der mkk. "Gleichzeitig konnten wir drei Jahre lang Erfahrung mit der Methode sammeln, was unsere Vorreiterrolle untermauert." Nun steht mit den vier unterschiedlichen Tests ein breites Diagnostikspektrum zur Verfügung.
Zahlreiche klinische Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass Genexpressionstests hilfreich sind. Sie erlauben eine Vorhersage, ob die Patientin innerhalb der ersten zehn Jahre nach Diagnosestellung erneut erkrankt und helfen damit bei der Wahl der anschließenden Therapie. So können vielen Patientinnen die oft erheblichen Nebenwirkungen einer Chemotherapie erspart bleiben, aber auch die etwa 20 Prozent identifiziert werden, bei denen durch die Chemotherapie ein maßgeblicher Nutzen zu erwarten ist.
Die Genexpressionstests messen die Wachstumsaktivität des Tumors (Tumorbiologie). Ebenso schließen sie zum Teil wichtige klinisch-pathologische Faktoren wie Tumorgröße und Anzahl betroffener Lymphknoten in das Ergebnis ein. Rückfallrisiken können mit dieser Methode genauer vorhergesagt werden.
Bis die Neuregelung Mitte nächsten Jahres in Kraft tritt, können Kundinnen der mkk weiterhin ohne Einschränkung am Vertrag der mkk teilnehmen.