Impfung gegen Gürtelrose
So harmlos, wie der Name "Gürtelrose" (Herpes Zoster) klingt, ist die Krankheit nicht. Hinter der Gürtelrose verbirgt sich eine ernstzunehmende Erkrankung, die langwierige Nervenschmerzen auslösen kann.
Um ihr vorzubeugen, empfiehlt die ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) die Impfung gegen Herpes Zoster für Menschen ab 60 Jahren.
Bevor diese Impfung jedoch zur Kassenleistung wird, muss noch der Gemeinsame Bundesausschusses (G-BA) entscheiden. Dies soll im Frühsommer der Fall sein. "Die mkk hat sich dazu entschlossen, sofort zu handeln und zahlt schon jetzt die Kosten für die Impfung für die empfohlene Altersgruppe und darüber hinaus für Risikopatienten ab 50 Jahren", sagt Jens Hermes, Impfexperte der mkk.
Warum sollte geimpft werden?
Gürtelrose wird wie Windpocken (Varizellen) durch Varizella-Zoster-Viren verursacht. Jeder fünfte Erwachsene über 50 Jahren entwickelt mindestens einmal in seinem Leben eine Gürtelrose. Der Grund: Viele Erwachsenen haben in ihrem Leben bereits die Windpocken durchgemacht. Dabei nisten sich Viren im Körper in den Nervenzellen ein. Wenn das Immunsystem – beispielsweise im Alter – schwächer wird, können die Viren wieder aktiv werden und einen schmerzhaften Ausschlag, die Gürtelrose (Zoster), hervorrufen. "Deshalb empfiehlt die STIKO die Impfung gegen Gürtelrose Menschen ab 60 Jahren", so Jens Hermes. "Wer allerdings schon ein schwaches Immunsystem hat, zum Beispiel Menschen mit rheumatoider Arthritis, HIV-Infektion, angeborener oder erworbener Immundefizienz oder Immunsuppression, chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen oder Asthma bronchiale, chronischer Niereninsuffizienz, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, systemischem Lupus erythematodes und Diabetes mellitus, sollte sich schon ab einem Alter von 50 Jahren impfen lassen."
Neue Impfung gegen Gürtelrose
Seit vergangenem Jahr gibt es einen neuen hochwirksamen Impfstoff gegen das Herpes-Zoster-Virus. Er kombiniert ein Virus-Antigen mit einem Wirkstoffverstärker und bietet ersten Studien zufolge einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor einer Gürtelrose. Der neue Impfstoff ist damit deutlich wirksamer als die seit 2013 erhältliche Impfung mit einem Lebendimpfstoff, die im Schnitt nur jeden zweiten Patienten schützte.
Sofortige Kostenübernahme
Kunden der mkk, denen der Arzt diese Impfung empfiehlt, können sich ab sofort impfen lassen und die Kosten bei der mkk zur Erstattung einreichen. Die Impfkommission empfiehlt die Impfung für Erwachsene ab 60 Jahren. "Die mkk geht darüber hinaus und zahlt die Impfung auch für Erwachsene ab 50 Jahren", so Jens Hermes.