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15.11.2018 Kooperation

Ungleiche Lebenserwartung

Warum stirbt eine gesellschaftliche Gruppe im Durchschnitt deutlich früher als eine andere? Und warum glaubt eigentlich jeder, den Grund dafür zu kennen? Am 19.11.2018 startet die gemeinsame Informationskampagne der Stiftung Männergesundheit und der mkk zum "Tag der ungleichen Lebenserwartung".

Männer sterben im Durchschnitt etwa 5 Jahre früher als Frauen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Gemeinsam mit der mkk startet die Stiftung Männergesundheit am 19. November eine Informationskampagne auf Facebook mit Fakten zu Männergesundheit, die nachdenklich machen. Sie endet am 10. Dezember, dem "Tag der ungleichen Lebenserwartung".

Die Lebenserwartung der 2015 geborenen Mädchen beträgt 83,06 Jahre und die der Jungen nur 78,18 Jahre. Auf ein Jahr gerechnet würde das Leben von Frauen also in der Silvesternacht enden, das der Männer aber schon am 10. Dezember. Nikolaus erleben sie noch, Weihnachten wird ohne Männer gefeiert. Die Stiftung Männergesundheit ruft deshalb zum wiederholten Male am 10. Dezember den "Tag der ungleichen Lebenserwartung" aus.

"Mit diesem drastischen Bild möchten wir auf den markanten Unterschied in der Lebenserwartung von Männern und Frauen hinweisen - und darauf, dass unsere Gesellschaft mehr Energie und Ressourcen in die Männergesundheitsförderung investieren muss. Es geht nicht darum, Frauen und Männer gegeneinander zu stellen. Wir möchten auf Defizite bei der Wahrnehmung von männlichen Problemlagen aufmerksam machen.", erklärt Dr. Matthias Stiehler, Dresden, Mitglied des Vorstands der Stiftung Männergesundheit, und unterstreicht damit eine zentrale Forderung der Stiftung Männergesundheit. "Männer haben ihre speziellen Risiken, ebenso wie Frauen. Hier müssen wir noch viel stärker sensibilisieren. Dabei geht es nicht nur um die Länge des Lebens, sondern auch um die Qualität", ergänzt Helge Neuwerk, Stellvertreter der Vorständin der mkk.

Biologisch lässt sich der Unterschied der durchschnittlichen Lebenserwartung nicht erklären. Die Gründe müssen also im Leben der Betroffenen liegen. Männer achten weniger auf einen gesunden Lebensstil. Dies liegt nicht nur an der Lust zum Risiko. Sie wollen die an sie gestellten Aufgaben gut erledigen, sie wollen möglichst perfekt sein, sie wollen sich beweisen, sie wollen im besten Sinne gut sein. Was Männer dabei manchmal zu wenig beachten, ist ihre sowohl körperliche als auch psychische Verletzlichkeit (Vulnerabilität), die nicht geringer ist als bei Frauen, die sie sich selbst aber nicht zugestehen. So sind Männer vergleichsweise häufig Opfer von Gewalt. Meist handelt es sich dabei um Gewalt, die Männer Männern zufügen. Aber selbst häusliche Gewalt kommt deutlich häufiger vor, als es in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Häusliche Gewalt gegen Männer ist immer noch ein Tabu. Verletzlichkeit wird ihnen eben auch vom sozialen Umfeld wie von der Gesellschaft insgesamt weniger zugestanden.

Männer sterben in allen Altersgruppen dreimal häufiger an Selbsttötungen. Die Dunkelziffer, die sich beispielsweise in der Zahl der Verkehrstoten verbirgt, ist hier noch nicht eingerechnet. In der Beratung sagen verzweifelte Männer öfter: "Da fahre ich eben gegen einen Baum." Schließlich müssen wir aber auch die soziale Lage in den Blick nehmen. Sie ist gerade bei Männern ein wichtiger Faktor für die Lebenserwartung. Die sozialen Unterschiede zeigen sich bei Männern stärker in der Lebenserwartung als bei Frauen. Wer sich am unteren Ende der Einkommensskala befindet, hat weniger Chancen, alt zu werden.

Um auf diese Themen aufmerksam zu machen, also sowohl Männer zu motivieren, auf ihre Gesundheit zu achten als auch auf Einseitigkeiten in der gesellschaftlichen Diskussion aufmerksam zu machen, findet die Informationskampagne zum "Tag der ungleichen Lebenserwartung" vom 19. November bis 10. Dezember statt.

Weitere Informationen unter www.tag-der-ungleichen-lebenserwartung.de und ab dem 19.11.2018 auf www.facebook.com/stiftungmaenner/.

Kontakt:
Davida Drescher
Stiftung Männergesundheit
Claire-Waldoff-Str. 3 I 10117 Berlin
E-Mail: drescher(at)stiftung-maennergesundheit.de
Tel.: 030 652126-0

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