Schutz gegen Pneumokokken:
Über die jährlichen Diskussionen um die Impfstoffe zum Grippeschutz, wird regelmäßig mindestens eine ebenso wichtige Impfung vergessen – die gegen Lungenentzündung. Darauf macht die Betriebskrankenkasse Verkehrsbau Union (mkk) aufmerksam.
Gerade für ältere Menschen ist eine Grippeinfektion gefährlich, denn im Krankheitsverlauf kann es zu Komplikationen wie einer bakteriellen Lungenentzündung kommen. Besonders für ältere Menschen ist Impfschutz ein Thema: Ab dem 60. Lebensjahr wächst die Gefahr, an einer durch Pneumokokken verursachten Lungenentzündung zu erkranken. Die Impfung verringert das Risiko einer Ansteckung und lebensbedrohlicher Komplikationen. Denn nicht selten nimmt eine Infektion mit Pneumokokken einen schweren Verlauf - jeder zehnte Betroffene stirbt an den Folgen. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders gefährdet. Darum ist die Impfung für ältere Menschen so wichtig: Denn mit zunehmendem Alter lassen die Abwehrkräfte nach.
Was sind Pneumokokken?
Pneumokokken sind Bakterien aus der Familie der Streptokokken. Sie können verschiedene Erkrankungen auslösen – beispielsweise Nasennebenhöhlen-, Mittelohr- oder Hirnhautentzündungen sowie Blutvergiftungen. Experten schätzen, dass 20 bis 50 Prozent aller durch Bakterien verursachten Lungenentzündungen auf ihr Konto gehen. Pneumokokken siedeln sich im Nasen-Rachen-Raum an und werden beim Husten oder Niesen von Mensch zu Mensch übertragen. Tückisch ist, dass auch Gesunde den Erreger weitergeben: Jeder kann, ohne selbst zu erkranken, ein "Wirt" sein und unbewusst zu einer Ansteckungsgefahr für andere werden.
Eine Impfung ist somit praktisch die einzige Art, einer Pneumokokken-Infektion wirksam vorzubeugen. Warum manche Menschen an Pneumokokken erkranken und andere nicht, ist nicht genau bekannt. Fest steht, dass die allgemeine Abwehrlage eine entscheidende Rolle spielt. Wer gerade eine Viruserkrankung durchgemacht hat – eine Grippe oder selbst eine harmlose Erkältung – ist anfällig. Auch chronische Erkrankungen des Herzens oder der Lunge, ein behandlungsbedürftiger Diabetes sowie bestimmte neurologische Krankheiten erhöhen das Risiko, sich mit Pneumokokken zu infizieren. Grundsätzlich lassen sich bakterielle Infekte zwar mit Antibiotika behandeln. Allerdings entwickeln immer mehr Erreger Resistenzen, so dass der vorbeugende Impfschutz zunehmend wichtig wird.
Ab einem Alter von 60 Jahren rät die Ständige Impfkommission (STIKO) allen Erwachsenen zu einer Impfung gegen Pneumokokken. Die Kosten übernimmt die mkk. Der Impfstoff PPSV23, der aus Zuckern der Bakterienhülle hergestellt wird, schützt vor 23 der häufigsten Pneumokokken-Typen. Die Immunität hält allerdings nicht lebenslang an. Eine Zweitimpfung wird jedoch nur für Patienten mit Immundefekten empfohlen, weil die Schutzwirkung von Mal zu Mal abnimmt. Außerdem werden die Impfreaktionen – wie Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen – mit jeder erneuten Impfung heftiger.