1.000 Versicherte könnten noch leben
"Herz außer Takt" lautet das Motto der diesjährigen Herzwochen der Deutschen Herzstiftung vom 1. bis 30. November.
Im Jahr 2017 erlitten deutschlandweit rund 9.000 Kundinnen und Kunden der Betriebskrankenkasse Verkehrsbau Union (mkk) einen Herzinfarkt. 1.000 von ihnen könnten noch leben, wenn rechtzeitig lebensrettende Hilfe geleistet worden wäre. Das ergab eine Auswertung der mkk zur Anzahl der mit Myokardinfarkt-Diagnosen behandelten Patienten im ambulanten und stationären Bereich, die aus Anlass der Herzwochen 2018 durchgeführt wurde.
Erfreulich ist, dass 88 Prozent der Betroffenen rechtzeitig medizinisch behandelt wurden und den Herzinfarkt überlebten. Dennoch ist jeder Patient, der an einem Herzinfarkt verstirbt, einer zu viel. Liegt ein Mensch regungslos am Boden, wissen viele Laien nicht, wie sie helfen können. So vergehen wesentliche Minuten, bis der Notarzt eintrifft. "Die Angst vieler Laienhelfer, etwas falsch zu machen, ist zu groß", sagt Kathrin Ewald, bei der mkk verantwortlich für das Projekt "Herzenssache". "Dabei ist die sofortige Herzdruckmassage nicht schwer zu erlernen und kann in solch einem Fall Leben retten."
Berliner Schülerinnen und Schüler retten leben
Seit drei Jahren setzt sich die Krankenkasse mit dem Projekt "Herzenssache: Laienwissen stärken – Leben retten" dafür ein, neue Lebensretter auszubilden. Im Rahmen des Projektes wurde das Notfallwissen "Prüfen – Rufen – Drücken" nicht nur den 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Krankenkasse, sondern auch Erzieherteams und Kinder in Kitas, Sportlern und Trainer in Sportvereinen und Belegschaften in Firmen vermittelt. Seit diesem Jahr unterstützt die mkk zudem das Projekt "Berliner Schülerinnen und Schüler retten Leben", das vom Berliner Senat und weiteren Partnern gefördert wird. Langfristiges Ziel der Projektinitiatoren ist es, dass alle weiterführenden Schulen Berlins Reanimationsunterricht anbieten. Denn schon vor vier Jahren empfahl die Kultusministerkonferenz, in den 7. und 8. Klassen Reanimationsunterricht zu erteilen. In der Hauptstadt wurden bisher Lehrerinnen und Lehrer von 37 der insgesamt rund 250 Schulen für den Reanimationsunterricht geschult. An 30 Schulen wird der Unterricht bereits erfolgreich umgesetzt. "Das ist ein Anfang, aber noch nicht genug", so Ewald.