Wenn wir „Voiceagenten“ das erste Mal mit einem Unternehmen sprechen, das Interesse an unseren Leistungen zeigt, kommen wir im Normalfall schnell zu einem zentralen Punkt, den wir immer und immer wieder betonen: die Entwicklung des Smart Speaker Markts und das daraus resultierende Potenzial für so ziemlich jedes Unternehmen, das Dienstleistungen oder Produkte für Privatpersonen anbietet.
In den USA sprechen wir von bald 100 Millionen Erwachsenen oder rund 40 Prozent, die einen Smart Speaker besitzen. In Deutschland lassen sich heute bereits immerhin knapp 40 Prozent aller Haushalte im Alltag von Alexa & Co. unterstützen und unterhalten. Prognosen sagen, dass der Absatz solcher Geräte weiter rasant ansteigen wird. Bereits im Jahr 2025 soll weltweit gesehen die Marke von 200 Millionen Smart Speakern, die in einem Jahr über die (meist digitale) Ladentheke gehen, geknackt werden. Da ist es kaum verwunderlich, dass selbst der Marktführer Amazon regelmäßig im vierten Quartal des Jahres Lieferschwierigkeiten bei seinen Alexa-Modellen hat. Für Unternehmen bedeutet das, ähnlich wie wir es bei den Smartphones gesehen haben, sich frühestmöglich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Kundinnen und Kunden sämtlicher Branchen werden mittelfristig Angebote auf Smart Speakern erwarten. Umgekehrt ist die sich immer stärker entwickelnde Möglichkeit des Voice Commerce ein wichtiger Absatzkanal, auf dem es rechtzeitig Fuß zu fassen gilt.
Die schwierigen Anfänge
Es war im Frühsommer 2020, als wir eben diese Zahlen und Chancen dem damaligen Leiter „Digital Health“ der Krankenkasse mkk vorstellten. Erstgespräche dieser Art mit interessierten Unternehmen hatten wir bereits einige geführt – bis auf ein paar kleinere Projekte/Aufträge hatte sich aber noch niemand so richtig an das Thema herangetraut. Sicherlich muss an diesem Punkt erwähnt werden, dass die Coronakrise die Investitionsbereitschaft bei Unternehmen für einen dann doch noch innovativen Bereich wie einen Auftritt auf Smart Speakern verständlicherweise vorrübergehend stark gedämpft hat. Dies verlangte uns als Startup, das kurz vor der Pandemie gegründet hatte, im ersten Jahr natürlich viel Geduld und zähe Wartezeiten ab.
Bei diesem ersten Call mit der mkk spürten wir jedoch von Beginn an etwas, das über das typische „unverbindliche Interesse“ hinausging. Von Seiten der mkk wurden erste Ideen und Konzepte offen aufgenommen, wir landeten nicht nur irgendwo auf einem vollen Schreibtisch, im Gegenteil: Die Krankenkasse machte sich Gedanken zu dem Thema und erkannte schnell den Mehrwert, den ein eigener Alexa Skill ihren Versicherten und ihrer Sichtbarkeit bringen könnte. In der Folge wurde in einer weiteren Videokonferenz gemeinsam gebrainstormt, sogar ein erster möglicher Anwendungsfall geboren. Ein Hausmittel-Skill für Alexa, mit dessen Hilfe Nutzerinnen und Nutzer zuhause mit ihrem Smart Speaker per Sprachbefehl herausfinden können, welche bewährte Hausarznei zu ihren Symptomen passt.
Die Idee gefiel uns gut, und wir arbeiteten bereits an einem ersten Voice Design (also an der modellhaften Anwendung der sprachbasierten Interaktion zwischen den Usern und Alexa), als uns die Nachricht erreichte, dass unser bisheriger Ansprechpartner zu einem Startup wechseln würde. Diese Neuigkeit war für uns ein Dämpfer, denn wir befürchteten, dass der Schwung, den wir mit der Krankenkasse aufgenommen hatten, stark gebremst würde oder unser Projekt sogar fallen gelassen würde. Aber die neue Ansprechpartnerin, die unserem Gründer Paulos Mesghina genannt wurde, brachte den Stein namens „mkk goes Alexa“ ins Rollen. An dieser Stelle möchten wir Ellen Zimmermann, Innovationsmanagerin der mkk, gerne ein großes Kompliment aussprechen. Der Übergang war aus unserer Sicht reibungslos und es wurde jederzeit prima mit uns kommuniziert.
Die motivierte Arbeitsphase
Die Welt der Smart Speaker und das Potenzial für Unternehmen waren ihr zwar nicht gänzlich fremd, zu Beginn fehlte aber noch das tiefere Verständnis für die Sache. Dank ihrer Offenheit und dem vorbildlichen Innovationsgedanken konnten wir aber dann recht nahtlos an die bisherigen Gespräche anknüpfen. Im gemeinsamen Austausch wurde deutlich, dass sich ein neuer potenzieller Anwendungsfall langsam, aber stetig seinen Weg heraus aus den kreativen Köpfen der Beteiligten bahnte. Es sollte statt der ursprünglich geplanten Hausmittel-Anwendung doch eher etwas in Richtung Gesundheitsprävention entwickelt werden. Ein Alexa Skill zum Thema „Waldbaden“. Eine spannende Idee! Jetzt war es erstmal an uns, Aufklärungsarbeit zu leisten, denn von der Welt des Waldbadens (oder Shinrin Yoku, wie es original im Japanischen heißt) hatten wir bis dato noch nie etwas gehört, geschweige denn mal aktiv im Wald gebadet. Doch so wie wir zuvor Ellen Zimmermann in die Welt der Smart Speaker eintauchen ließen, brachten sie und ihre Kollegen uns das Waldbaden näher. Präventionsfachfrau Babett Stäbler-Kirsten und Kommunikationsfachmann Christian Lucht zeigten uns, was die mkk ihren Kundinnen und Kunden bis dato zum Waldbaden anbot und weckten in uns die Lust, diese Art der Prävention und der Stressreduktion auch digital über einen Smart Speaker anzubieten.
Damit aus so einer erhitzten Ideenschmiede nicht nur ein „Macht-mal“-Auftrag für uns Voiceagenten resultiert, ist ein Teil unseres Portfolios der Workshop, den wir gerne als Kick-Off für Projekte anbieten. Ziel eines solchen Workshops ist es, das ganze Team, bestehend aus vielen Menschen aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen, von Beginn an abzuholen, „Voice-Fit“ zu machen und seine kreativen Vorschläge zu sammeln und ins Gesamtprojekt einfließen zu lassen. Zwar gibt es die schöne Redewendung, dass zu viele Köche den Brei verderben, jedoch sind wir der festen Überzeugung, dass zumindest gemeinsam mit allen Beteiligten geklärt werden muss, was auf den Tisch bzw. in den Smart Speaker kommen soll.
Nach gründlicher inhaltlicher und methodischer Vorbereitung des dreistündigen Workshops – in Zusammenarbeit mit Nicola Lange aus dem Bereich Versorgung und Verträge - war es am 27. Januar 2021 endlich soweit: Unser Kick-Off-Workshop für das Projekt Alexa Skill „mkk Waldbaden“ fand statt. Selbstverständlich digital, denn im Januar ´21 ließ die Pandemie keine andere Lösung zu. Zu zehnt (acht Teilnehmende seitens der mkk, zwei von den Voiceagenten) erarbeiteten wir mit Wissensvermittlung, Kreativität, unterhaltsamen Methoden und viel Spaß nach und nach den exakten Anwendungsfall des geplanten Waldbaden-Skills.
Der krönende Abschluss
Ein großer Meilenstein für die mkk, die damit den offiziellen Eintritt in die Welt „Smart Speaker“ und „Eigene Voice-Anwendung“ feiern konnte. Aber ein mindestens genauso großer Meilenstein für uns Voiceagenten – denn es war nach einigen kleineren Projekten und Aufträgen der erste „große“ Workshop, den wir für einen Kunden moderieren und leiten konnten, gefolgt von dem ersten richtigen Projekt. Und dass wir damit auch die Welt des Waldbadens so intensiv kennenlernen durften, war ein toller Bonus. Dieses Projekt, dessen Ausrichtung bei dem Workshop beschlossen wurde, führte schlussendlich im Oktober 2021 zu der Veröffentlichung des Alexa Skills „mkk Waldbaden“. Wir sind nicht nur wahnsinnig stolz auf das Ergebnis, sondern auch sehr glücklich, dass die jederzeit großartige Zusammenarbeit mit der mkk ein voller Erfolg war! Es ist beeindruckend, was entstehen kann, wenn zwei Welten aufeinandertreffen. Waldbaden und Smart Speaker – das passt!
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