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Elektronische Patientenakte

Lange war nichts, dann konnte es nicht schnell genug gehen. Gute 14 Jahre
hatte die gematik gebraucht, um den Grundstein zu legen für die Telematikinfrastruktur und die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte. Ein Jahr später musste das sichere Datennetzwerk plötzlich stehen.

Arzt hält mobiles Tablet und Smartphone in den Händen

Nach langer "Bauphase" fand Deutschland 2020 den offiziellen Einstieg in die digitale Gesundheitswelt. Wenn auch erst sehr spät im Jahr, so konnte Gesundheitsminister Jens Spahn noch rechtzeitig seinem Terminplan folgen und verkünden: Die elektronische Patientenakte, kurz ePA, bog im Hindernislauf auf die Zielgerade ein.

Das Kernstück der digitalen Welt startete am 1. Januar. In der mkk sind nahezu alle Professionen und Bereiche im Projekt ePA vertreten: IT, Mitarbeiterkasse, Datenschutz, Kundenberatung, Kommunikation und Finanzen. Mehr als 50 Kollegen und Kolleginnen aus diesem Team sind sogenannte ePA-Botschafterinnen und -Botschafter. Sie sorgen dafür, dass sich das neue Wissen über den Einstieg in die digitale Welt rasch in
der mkk verbreitet.

Neben den technischen Herausforderungen und Tücken, die sich im laufenden Prozess zeigten, schob sich im vergangenen Jahr eine Frage immer wieder in den Mittelpunkt der politischen Diskussion: Wie viel Datenschutz braucht die elektronische Patientenakte?

Prof. Ulrich Kelber, Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), griff mit seinen Stellungnahmen zum Patientendatenschutzgesetz (PDSG) häufig in das Steuer der Bundesregierung. Er kritisierte, dass die ePA, das Herzstück des PDSG, in ihrer geplanten Form nicht mit dem europäischen Datenschutzrecht vereinbar sei. Ärzte- und Psychotherapeutenverbände sekundierten ihm.

Bild von Jenny Müller

"Wir nutzen unsere Stärken und lernen gemeinsam etwas Neues."

So beschreibt Jenny Müller das Geheimnis ihrer guten Laune in stressigen Arbeitsprozessen. Sie koordiniert alle Themen um die elektronische Gesundheitskarte (eGK). Die eGK ist quasi der Schlüssel, ohne den die ePA nicht funktioniert.

Nach intensiven Debatten verabschiedete der Bundestag Mitte Oktober das Gesetz in seiner ursprünglichen Form. Die ePA.1.0 konnte an den Start, mit dem ausgewiesenen Datenschutzmangel, dass jeder Arzt, jede Psychotherapeutin alle dort abgelegten Dokumente sehen kann. "Dieses fehlende sogenannte feingranulare Zugriffsrecht bescherte allen Krankenkassen einen Warnhinweis von 20 Seiten", erläutert Uwe Lehmann, Datenschutzbeauftragter der mkk.

Ein anderer Kritikpunkt: die Kosten. Zwischen 2008 und 2019 wurden fast 2,5 Milliarden Euro für Telematik Infrastruktur-Projekte ausgegeben, meldet der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen. Der digitale Umbau des Gesundheitswesens kostet sehr viel Geld.

Bild von Christian Lange

„Obwohl das vergangene Jahr schwierig und von vielen Stolpersteinen geprägt war, war es richtig, die ePA mit hohem Tempo zu implementieren.“

Projektleiter Christian Lange steuert das Vorhaben ePA in der mkk in sechs Teilprojekten.

Die Investitionen werden sich lohnen. Davon sind die Experten im ePATeam der mkk überzeugt. Die junge Ärzte- und Behandlergeneration forciert den digitalen Wandel, sie hat weniger Berührungsängste vor ePA, App auf Rezept und online gespeicherten Röntgenbildern. Mit der Digitalisierung werde ein Wertewandel bei Ärzten und Patienten einsetzen, glaubt Projektleiter Christian Lange. "Bald gehören alte hierarchische Strukturen der Vergangenheit an."

Im Gesundheitswesen fordern auch Patientinnen und Patienten eine neue Rolle. Sie wollen Teil des Teams sein. "Der souveräne Patient benötigt die volle Transparenz seiner Gesundheitsdaten", sagt Lange. Die Basis dafür biete die ePA, deren Funktionen nach und nach ausgebaut werden. "Die mkk hat ihren Teil geleistet. Wir sehen den nächsten Schritten optimistisch entgegen", so der Projektleiter.

BKK VBU Geschäftsbericht 2020

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